Sonntag, 28. Dezember 2008

Weihnachten in Montréal

Hallo da draußen,

ich hoffe ihr hattet alle ein schönes Weihachten, meines war mal etwas anders, aber doch sehr schön!

Aber noch mal von vorne.

Am Donnerstag vor einer Woche bin ich mit der selben Truppe mit der ich schon in Toronto war, also mit Luisa, Christina und Amélie nach Montréal gefahren. Wir haben uns ein (supergünstiges) Hotel genommen und wollten uns ein paar gemütliche Tage in Montreal machen, bevor Christina und Luisa am Sonntag vonm Montrealer Airport den Heimflug antreten wollten. Luisa ist nur über die Ferien heimgeflogen und Christina war hier in Quebec leider nur für ein Semester da, daher war es für sie wirklich schon die letzten Tage in Quebec.
Wir hatten eigentlich vor, uns bis Sonntag nochmal gemütlich die Stadt anzuschauen, und draußen etwas herumzulaufen... das hat dann aber nicht ganz so geklappt wie wir uns das vorgestellt hatten. Denn es war wirklich kalt draußen. Wir hatten Temperaturen bis zu -20 Grad, gefühlt -27 Grad... da vergeht einem ein bisschen die Lust draußen zu bleiben, daher haben sich unsere Aktivitäten weitestegehend auf die großen Einkaufzentren und den "Souterrain" von Montreal beschränkt. Der Souterrain ist ein Teil Montreals der unterirdisch verläuft, wo sich auch wieder haufenweise Geschäfte tummeln und der aufgrund des langen harten Winters in Quebec äußerst praktisch ist, wenn man nicht draußen in der Kälte shoppen will.
Das ganze Wochenende war es sehr kalt und am Sonntag hatten wir dann noch einen richtigen Schneesturm. Es hat heftig geschneit und die Straßen waren zu. Wir hatten schon Angst das Luisa und Christina nicht mit dem Flugzeug heimfliegen konnten, weil aufgrund des Schnees sehr viele Flüge ausfallen mussten. Und Amelie hatte eigentlich vor, durch eine Mitfahrgelegenheitszentrale noch am selben Tag heim zu fahren, aber die Straßen waren so dermaßen zu, dass auch hier kein wegkommen möglich war und sie erst am nächsten Tag fahren konnte. Im Endeffekt hatten Luisa und Christina dann aber noch Glück und konnten - zwar mit einigen Stunden Verspätung - doch noch den Heimflug antreten. Was allerdings auch sehr traurig war, weil Christina ja nicht wiederkommt und sie mir hier sehr ans Herz gewachsen ist!



Für mich hieß es dann am Sonntag Abend zu meiner Gastfamilie für Weihachten zu fahren. Mich hatte Martina, eine Kanadierin mit haitischen Wurzeln, noch in Quebec spontan eingeladen mit sich und ihrer Familie Weihnachten zu feiern. Eigentlich kannte ich sie vorher gar nicht und ich hatte mich nur mal einen Abend im Pub mit ihr unterhalten. Aber am nächsten Tag ist sie dann gleich zu mir gekommen und meinte, sie hätte mit ihrer Mutter geredet, ob ich nicht zu ihr zu Weihnachten kommen will! Wirklich nett, und dass ohne dass sie mich richtig kannte... Ich glaube sowas würde einem in Deutschland nicht so schnell passieren!

Martina ist 29 Jahre alt und wohnt alleine mit ihrer Mutter in Longueil, einem Stadtteil von Montreal. Sie hat wie ich, auch vier Geschwister, die sind allerdings auch alle schon erwachsen und leben mit ihren eigenen Familien zusammen. Außer mir hatte sie noch Nils (auch Deutscher) und Damien (Franzose) zu sich eingeladen.
An Heiligabend waren wir dann also zu fünft: Martina, ihre Mutter und wir drei Austauschstudenten. Im Gegensatz zum Großteil Deutschlands, hatten wir hier durch den vorangegangenen Schneesturm dann auch wunderschöne weiße Weihnacht!
Am Abend haben wir es uns vor dem Tannenbaum gemütlich gemacht und ein paar kleine Geschenke ausgetauscht... Eine Woche vorher hatten wir schon ein Wichtelziehen veranstaltet, so dass jeder von einer bestimmten Person beschenkt wurde. Ich habe von Nils ein Buch auf Französisch und einen Bilderrahmen mit Quebec-Fotos bekommen, worüber ich mich wirklich sehr gefreut habe!


Nachdem wir dann die Geschenke verteilt hatten, haben wir uns fertig gemacht für das Casino. Ja, richtig gehört! Wir sind tatsächlich an Heiligabend ins Casino gegangen. Dass wir dorthin gehen würden, stand schon lange vorher fest. Dies ist nämlich eien Art Tradition in dieser Familie. Vor einigen Jahren hatte sich die Mutter Claudette mal mit ihrem Bruder an Heiligabend so sehr gestritten, dass sie auf einmal zu ihren Kindern gesagt hat "Los, zieht euch an, wir gehen jetzt ins Casino!" Und seitdem ist das zu einer Tradition geworden.
Als wir dann abends gegen halb 12 losgezogen sind, hat es draußen heftig geregnet. Auch hier in Quebec macht der Klimawandel scheinbar keinen halt und es kommt mittlerweile wohl öfter vor, dass es, nachdem es einige Tage richtig kalt ist, auf einmal wieder Temperaturen um die +5 Grad gibt.... Das hat dann bewirkt das draußen auf den Straßen durch den vielen geschmolzenen Schnee ein einziger Matsch war und die Gehwege aus kleinen Seen bestanden...
Wir sind also dann mit der Metro ins Casino gefahren (wirklich praktisch in Montreal, dass alles so leicht mit der Metro erreichbar ist).
Ich hatte mir vorher für das Casino ein Limit von 20 Dollar (etwa 12 Euro) gesetzt und im Endeffekt habe ich sogar nur 15 Dollar ausgegeben und davon wieder 5 gewonnen, also eigentlich nur 10 Dollar verloren...
Insgesamt war das Casino schonmal eine Erfahrung wert, da ich ja vorher auch noch nie in einem war. Und sehr erstaunlich wie viel da los war, für einen Heiligabend...! Aber ich glaube in Zukunft bevorzuge ich für Heiligabend trotzdem einen gemütlichen Abend mit der Familie.

Am 25. Dezember dann hatte Claudette die ganze Familie bei sich zum Abendessen eingeladen. Es gab wie wohl hier fast überall zum Abendessen gefüllten Truthahn. Da aber ja die Familie eigentlich aus Haiiti stammt, gab es auch jede Menge haiitische Spezialitäten wie besonders gewürzten Reis oder gebackene Bananen. Alles in Allem sehr Lecker und auch für einen Vegetarier wie mich war mehr als genug dabei!
Der Rest der Familie war auch super nett, alle waren sehr herzlich und auch sehr offen uns ausländischen Studenten gegenüber. Und was auch sehr schön war, dass so viele verschiedene Generationen vertreten waren, von dem süßen Baby Cali, bis hin zu "Großmutter Claudette"....
Insgesamt waren es wirklich tolle Weihnachten und ich bin immer noch beeindruckt von der Gastfreundschaft der Familie!

Hier und hier gibts wie immer die neuesten Fotos. Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und lasst es ordentlich krachen!

Eva

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Warten auf den großen Winter

Allô!
seit ich vom Toronto-Trip zurück bin ist jetzt schon wieder fast ein Monat vorbei - die Zeit vergeht hier einfach viel zu schnell. Aber wahnsinnig aufregende Sachen sind hier in der Zwischenzeit auch gar nicht mehr passiert, im Gegenteil, hier in Quebec ist für mich so langsam etwas Alltag eingekehrt.

Das Wetter wird immer kälter, draußen hatten wir schon bis zu -10 Grad und alle warten auf den großen Schnee. In den letzten Tagen hat es hier öfter geschneit, aber meistens nur ein bisschen, so dass momentan vielleicht maximal 10 Zentimeter liegen. Doch alle rechnen damit dass es bald hier so richtig losgeht und dann auch in den nächsten 3-4 Monaten nicht mehr aufhört ;-). Und die Qubecois gehen natürlich auch nicht unvorbereitet auf den Winter zu: So ziemlich jede Familie, die keine Garage besitzt, hat schon seit einiger Zeit neben ihrem Haus ein großes weißes Zelt aufgebaut. Das Zelt ist dann Unterstellplatz für das Auto im Winter, was den Quebecois wahrscheinlich um so einiges an Freiräum und -kratzarbeit erleichtert. Auch bei bestimmten Gehwegen habe ich diese Zelte schon gesehen, sie sind halt wahrscheinlich bequemer dort aufzubauen, als den ganzen Winter immer freischaufeln zu müssen...Außerdem sind die Straßenränder schon mit langen gelben Stangen besteckt. Sie dienen dann den Straßenräumdiensten als Markierung, wie breit die Straße ist. Und in den öffentlichen Gebäuden wie meiner Universität wurden mittlerweile alle Eingangsbereiche mit Teppich ausgelegt, damit die Flure nicht allzu rutschig werden. Ich glaube das wird wirklich ein wirklich langer, kalter Winter... Aus diesem Grund bin ich auch gerade dabei mir alle nötigen Winterutensilien hier zu kaufen. Winterstiefel hab ich mittlerweile, und jetzt fehlt mir noch so ein richtig dicker Wintermantel, denn bei den -20, -30 (oder manchmal sogar -40) Grad die hier für den Winter im Januar und Februar normal sind, will ich mich gut einpacken! ;-)

Mit der Sprache wird es so langsam auch immer besser. Im Vergleich zum Anfang verstehe ich die Quebecois schon um einiges besser und kann mich auch über alles mögliche unterhalten ohne dass ich dauernd den Eindruck habe tausend Fehler in einen Satz zu bauen... Und an der Uni läuft es weiterhin auch ganz gut soweit. Außer der Klausur die mir etwas "missglückt" ist, sind meine anderen Klausurergebnisse recht gut gewesen. Das Ergebnis von dieser besagten Klausur war dann übrigens 7,5 von 20 Punkten, also wahnsinnige 37,5 Prozent. (wobei es eigentlich nur 6,5 Punkte waren, aber da die Klausur generell so schlecht ausgefallen ist, hat jeder noch einen Punkt drauf bekommen...).

Anonsten habe ich auch angefangen hier an der Uni ein bisschen Sport zu machen. Die Sporthalle der Universität hat ein Schwimmbad, wo man als Student zu bestimmten Zeiten kostenlos reinkommt, und das versuche ich jetzt ein bisschen auszunutzen. Außerdem gibt es hier auch eine Eislaufhalle, wo ich gestern mit ein paar Leuten meine eingerosteten Eisläuf-Fähigkeiten ausgetestet habe. Meine anfgänglich Absicht hier in Kanada weiterhin Hockey zu spielen habe ich mittlerweile erstmal stillgelegt. Es gibt an meiner Uni zwar Mannschaften für "Hockey-cosom" wie hier das "normale" Hockey genannt wird, also das Hockey was man auf Boden oder Rasen spielt, aber das sind feste Mannschaften die schon zusammengesetzt sind und wo man so gut wie keine Chance hat reinzukommen. Und ansonsten habe ich bisher auch nirgendwo in Quebec einen Verein gefunden, der für mich in Frage kommt, wo sie wirklich mein Hockey spielen. Ich habe nämlich festgestellt, dass hier das Feldhockey wirklich nur die kleine unbedeutende Schwester vom Nationalsport dem Eishockey ist (was hier schlicht Hockey genannt wird) und eben Eishockey der Sport ist, den es zu spielen gilt - nicht "Hockey cosom". Mir persönlich ist der Sport aber ein bisschen zu hart und wendig genug im Schlittschuhlaufen bin ich dazu glaube ich auch nicht...

Ab nächster Woche heißt es dann für mich auch schon wieder mich auf die nächsten Klausuren vorbereiten, und danach gehts noch vor Weihnachten für ein paar Tage nach Montreal und dann heißt es endlich mal die Stadt besichtigen, von der ich ja außer dem Flughafen noch gar nichts gesehen habe. So dass war der aktuelle Stand der Dinge,

à + [=Kurzform für "bis dann"]

Eva


Edit: Irgendwie gabs ein Problem mit der Datumsanzeige, vorher wurde angezeigt, ich hätte den Beitrag schon am 23. November veröffentlicht - das stimmt aber nicht, er ist vom 1. Dezember. Ich kann das Datum leider selbst nicht umstellen, daher hab ich den Beitrag nochmal reingestellt. Jetzt steht oben zwar es wär vom 3. Dezember aber das ist immerhin etwas näher an der Realität ;-)

Dienstag, 4. November 2008

Road Trip: Toronto, Niagarafälle und Ottawa

Bonjour,

so endlich komme ich auch mal wieder zum bloggen. Wie ich ja schon angekündigt hatte, war ich letzte Woche in der "Semaine de lecture" (= "Lesewoche" oder auch gerne mal "Semaine de relache" genannt, was so viel heißt wie "lockere Woche" ;-) ) auf einem Roadtrip nach Toronto, zu den Niagarafällen und auf dem Rückweg zu einem kleinen Abstecher nach Ottawa. Mit dabei waren Luisa und Christina, zwei deutsche Mädels aus Passau, sowie Amelie, eine Französin (was sehr nützlich war, damit wir gezwungen waren untereinander französisch zu reden). Nach einem komplett verregneten Tag Autofahrt sind wir abends in unserem ersten Ziel Toronto angekommen.
In der Stadt selbst würde ich 3 persönliche Höhepunkte nennen: Zum einen natürlich der obligatorische CN Tower, der mit 553 Metern der höchste Fernsehturm der Welt ist. Von oben hat man dementsprechend auch einen wahnsinnigen Ausblick auf die Millionenmetropole, sowie auf den Ontariosee, den kleinsten der fünf (aber trotzdem für einen See riesgen) nordamerikanischen Great Lakes. Leider war es an dem Tag aber stark bewölkt, weshalb der Ausblick sich dann doch etwas in Grenzen hielt....Der zweite Höhepunkt für mich war dann, als wir mit einer kleinen Fähre zu den benachbarten Inseln auf dem Ontariosee gefahren sind. Von dort hatte man wieder einen tollen Blick auf die Wolkenkratzer Torontos!
Außerdem waren wir abends dann noch in Torontos Chinatown, und von dort aus haben wir eher unbeabsichtigt einen Abstecher in eine Art Hippieviertel gemacht. War echt witzig, weil an jeder Straßenecke kleine Bands oder Sänger für musiziert haben, während dazu in der ganzen Straße kräftig herumgetanzt wurde (nur weiß ich nicht, ob das dort immer so ist, oder ob es nur am kommenden Halloween lag...). Außerdem waren die Häuser dort alle sehr kreativ bemalt... Alles in allem war es echt sehenswert in Toronto, obwohl ich mir die Stadt irgendwie doch größer vorgestellt hätte...


Nach zwei Tagen Toronto ging es weiter zu den Niagarafällen. Wir sind abends angekommen und konnten uns gleich die Niagarafälle wie sie bei Nacht beleuchtet werden ansehen: sie werden abwechselnd mit allen möglichen Farben angestrahlt. Am nächsten Tag dann haben wir uns die Fälle auch bei Tageslicht angeschaut und eine Tour hinter die Fälle mit gemacht. Die eigentlich sonst auch obligatorische Bootsfahrt mit der "Maid of the mist", die einen hautnah an die Fälle bringt, konnten wir leider nicht mitmachen, da das Boot seit Mitte Oktober in der Winterpause ist....
An sich sind die Niagarafälle wirklich groß und gigantisch, aber leider wird davon viel durch das drumherum kaputt gemacht. Direkt daneben stehen nämlich Hochäuser, Casinos, Motels, Bars und Souvenirläden, so dass die ganze Stadt daneben mehr an eine Art Las Vegas erinnert. Und das passt wirklich nicht zu den Niagarafällen. Ich finde dadurch wird ihnen einiges an Atmosphäre weggenommen!


Dann haben wir uns schließlich von der Gegend um die Great Lakes und dem Ontariosee (der mit seiner Größe und seinen Wellen eher das Mittelmeer als einen See erinnert) wieder verabschiedet und sind nach Ottawa weiter gefahren.
Als wir dann am morgen von unserem Motel, was noch circa eine Stunde von Ottawa entfernt war, aufbrechen wollten, die große Überraschung: Es hatte über Nacht geschneit! Teilweise lagen auf dem Weg nach Ottawa bis zu 15 cm Neutschnee!! Und dementsprechend kalt war es auch, was wiederum dazu führte dass wir uns in Ottawa außer dem kanadischen Parlament nicht mehr allzuviel angesehen haben, denn es war wirklich eisig kalt draußen!!! (jaja daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen...)
Auf dem weiteren Rückweg ist dann nichts besonders aufregendes mehr passiert, außer dass wir noch zufällig an den Chutes St-Ursule (Wasserfällen von St Ursule) vorbeigefahren sind, die wahrscheinlich eher unbekannt sind, aber trotzdem sehr sehenswert. Achja und dann hatten wir noch eine kleine Reifenpanne. Eine Fahrtstunde von Quebec entfernt ist uns aufgefallen, dass einer der Hinterreufen einen ziemlich platten Eindruck machte... Nach einigem Hin und Her und telefonischer Rücksprache mit unserem Autovermieter hat Amelie, die zwar keinen Führerschein hat, aber wohl öfter schonmal Reifen gewechselt hat (was ich mit Führerschien noch nie gemacht habe), die Initiative ergriffen und angefangen dann den Reservereifen drauf zu machen. Dann kamen aber doch noch zwei Männer vorbei, die klischeehaft das Ruder in die Hand genommen haben und uns innerhalb von 5 Minuten den Reifen ausgewechselt haben. Damit sind wir dann aber auch gar nicht weit gefahrens sondern "nur" zum nächstens Sitz unseres Autovermieters (den wir nach ca zwei Stunden Irrfahrt innerhalb des Industriegebiets von Trois-Rivière auch endlich irgendwann gefunden haben). Dieser hat dann wieder einen richtigen Reifen drauf gemacht und wir konnten unbesorgt weiterfahren. Tja ein kaputter Reifen gehört eben auch zu einem echten Roadtrip!

Ja das war das wichtigste vom Roadtrip... ansonsten ist hier auch in der Zwischenzeit nicht mehr so viel passiert. Meine Klausuren habe ich mittlwerweile geschrieben (3 schon vor dem Trip und diese waren auch alle relativ einfach) und heute noch die letzte (die eigentlich auch vor der Semaine de lecture hätte stattfinden sollen, aber wegen eines Professorenstreiks verschoben werden musste). Aber diese Klausur heute hatte es wirklich in sich... Eigentlich habe ich mich gar nicht so schlecht vorbereitet gefühlt, aber es war wirklich sehr schwer! Einerseits waren die Fragen schwer (was auch die Quebecer mit denen ich später gesprochen habe fanden), aber für mich kam noch dazu dass die Fragen auch schwer formuliert waren, so dass ich diese teilweise noch nicht mal verstanden habe... Ich glaube ich hab noch nie so eine schlechte Klausur an der Uni abgegeben. Und das auch noch bei einem Fach was ich mir für mein Studium in Augsburg anrechnen lassen könnte... Aber naja ich nehms mit Humor hab auch während der Klausur schon dauernd über meine grottenschlechten Antworten grinsen müssen ;-).

Ansonsten war hier noch Halloween angesagt, was hier wirklich sehr begeistert gefeiert wird. Ich und Luisa und Christina haben uns zu einer Halloween Party kurzfristig unsere eigenen Kostüme gebastelt, zwar nicht nach dem Motto gruselig, aber doch ganz witzig: Wir haben uns alle die gleichen T-Shirts bemalt und waren zusammen eine German Soccer Mannschaft =).


Okay, ich glaub das wars dann mal wieder von mir. Lasst mal wieder was von euch hören!
Eva

Dienstag, 14. Oktober 2008

New Brunswick und Nova Scotia

Hi Leute,

seit Sonntag abend bin ich wieder zurück von der Tour mit meiner Familie durch New Brunswick und Nova Scotia. Morgen habe ich eine Klausur, weshalb ich schon etwas früher nach Québec zurückgekommen bin, meine Familie ist wahrscheinlich gerade in Tadoussac auf Waltour und wird dann am Samstag wieder zurück nach Deutschland fliegen.
Alles in allem war es war eine tolle Woche, wir haben sehr viel gesehen und konnten wunderschöne Landschaften genießen. Wir haben echt so viel gemacht, da ist es schwierig das jetzt alles zu beschreiben. Am besten ihr schaut euch meine 3 neuen Fotoordner ("Bay of Fundy", "Cape Breton" und "Unterwegs") an, ich denke die Fotos können am besten zeigen was wir gesehen haben...
Wir waren unter anderem in drei verschiedenen Nationalparks: dem Fundy National Park im Süden von New Brunswick, dem Cape Breton Highlandsnationalpark im Norden Nova Scotias und auf der Rückfahrt im Osten von New Brunswick im Kouchibouguac National Park. Wir haben viele Tiere gesehen, darunter 5 Elche (davon vier nur bei ein und der selben Wanderung), viele Weißkopfseeadler und sogar einen Bären (allerdings abends bei Dämmerung vom Auto aus, daher habe ich auch kein Foto). Außerdem hatten wir, während hier in Quebec der Indian Summer schon seinem Ende zugeht, im Kouchibouguac National Park in New Brunswick am Schluss noch tollen Indian Summer mit einer wunderschönen Farbenpracht der Ahornwälder.
Ja, das war das Wichtigste kurz zusammengefasst und wie gesagt, am besten ihr schaut euch die Fotos an. Jetzt heißt es für mich erstmal lernen für morgen, und nächste Woche warten dann noch 3 weitere Klausuren auf mich. Danach ist dann die "Semaine de lecture", die "Lesewoche", in der man keine Univeranstaltungen hat und offiziell seine Zeit mit Uniarbeiten verbringen sollte... ;-) Ich werde mir allerdings mit ein paar Mädels aus dem Wohnheim ein Auto mieten und eine Tour nach Toronto und zu den Niagarafällen machen.

So dann machts mal gut,

Eva


Sonntag, 28. September 2008

Baleines!

Hey,

gestern war dann der zweite Versuch Wale in Tadoussac anzuschauen. Wir haben uns also zu fünft ein Auto gemietet und haben die 3-Stündige Autofahrt nach Tadoussac von neuem auf uns genommen um dort mit einem "Zodiac"-Boot, eine Art Motorschlauch-Boot, auf Walsuche zu gehen. Die Plätze in dem Boot hatten wir vorher reserviert, da man ohne Reservierung ein paar Tage vorher keinen Platz mehr bekommt. Wir sollten zur Vorbereitung schon um 13.15 Uhr da sein und die Tour sollte dann um 14 Uhr beginnen... Soweit so gut. Wir haben also das Mietauto geholt, irgendwo in der Mitte des Weges einen kurzen Kaffe-Zwischenstopp eingelegt und sind dann weiter Richtung Tadoussac gefahren. Ich bin gefahren und abgesehen von dem gelegentliche Drang die Kupplung zu treten, was bei einem Automatik-Auto ja bekanntermaßen eher schlecht realsisierbar ist, hat alles gut geklappt. Die Fahrt dauerte allerdings doch ein bissen länger als gedacht... Kurz vor Tadoussac endet die Straße und man muss noch mit einer Fähre übersetzen um eine große Bucht zu überqueren und nach Tadoussac zu gelangen. Um 13.15 Uhr waren wir bei der Fähre. Ungefähr zehn Minuten später war diese dann endlich Abfahrbereit und obwohl die Fähren-Überquerung erst losging, zeigte die Uhr schon zehn Minuten nach unserem Termin um 13.15 Uhr.... Die Fähr-Überquerung dauerte dann wieder zehn Minuten und bis man dann wirklich losfahren durfte, war es schon 13.45 Uhr. So langsam stieg unser Blutdruck, wir wussten, dass wir noch einen ca. 20 Minuten Weg zum Walbesichtigungs-Veranstalter fahren mussten und wir waren schon jetzt mehr als eine halbe Stunde über der Zeit! Würden wir diesmal wieder Pech haben und die Bootsfahrt knapp verpassen? Und wieder heimfahren müssen ohne einen Wal gesehen zu haben? Nach mehreren waghalsigen Wendemanövern meinerseits, haben wir es dann doch irgendwie geschafft um 14 Uhr bei dem Tour-Veranstalter zu sein - das Schlauchboot für die Waltour war schon ablegebereit und wäre sicher, wenn wir erst ein paar Minuten später gekommen wären, ohne uns losgefahren. Netterweise haben sie dann aber noch auf uns gewartet und wir hatten noch genug Zeit schnell das passende Seeoutfit überzuziehen und waren dann fertig zur Abfahrt!

Auf dem Boot sind wir dann eine Weile gefahren, bis wir beim Walbeobachtungspunkt angekommen sind, und dann dauerte es keine paar Sekunden, bis wir die ersten Wale gesehen haben! Die Wale waren eigentlich überall, und teilweise sind sie ganz dicht an unserem Boot aufgetaucht. Kein Wunder das Tadoussac als einer der besten Walbeobachtungspunkte der Welt angesehen wird! So konnte ich also auch schön viele Fotos machen! ;-)


Auf der Rückfahrt haben wir dann noch ein bisschen die tolle Landschaft genossen - da wo letzte Woche noch überall grüne Bäume gewesen waren, waren die Bäume gestern schon in allen Farben zu sehen, der "Indian Summer" hat hier also gerade diese Woche angefangen!
Davon werde ich aber ab nächstem Freitag wohl noch einiges zu sehen bekommen, meine Familie kommt mich besuchen und ich werde eineinhalb Wochen mit ihnen rumreisen... Meine Schwester Lina kommt heute schon, also werdet ihr die nächste Zeit erstmal nichts mehr von mir zu hören kriegen!



Ok, dann bis demnächst wieder,
Eva

Mittwoch, 24. September 2008

Eva et le paradis des pommes et un tour à Tadoussac

Hey,
diesmal nur kurz und dafür mehr Bilder: Am Freitag war ich auf der Ile d'Orleans zum Äpfel pflücken. Das war wieder eine der Aktionen die von unserer Uni ausgingen, dementsprechend viele Leute sind auch mitgefahren. Die Insel liegt etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde vom Zentrum Québecs entfernt und liegt mitten im Sankt-Lorenz-Strom. Die Äpfelplantage war dann echt schön, mit ganz vielen Äpfel- und vereinzelt auch Mirabellen und Zwetschgenbäumen. Und die Landschaft war einfach malerisch!
Einen zwei-Kilosack selbstgepflückter Äpfel durfte ich dann auch mitnehmen. Jetzt heißt es die nächsten Wochen fleißig Äpfel essen... falls jemand Anregungen hat, was man mit Äpfeln alles kochen oder backen kann, immer her damit ;-)





Am Samstag habe ich dann bei einer Tour ins 3 Stunden entfernte Tadoussac teilgenommen. Wir wollten auf dem St Lorenz Strom Kayak fahren und dabei auch darauf hoffen ein paar Wale zu sehen, die sich an dieser Stelle im St.-Lorenzstrom schon massenweise tummeln. Als wir dann nach 3 Stunden Autofahrt endlich angekommen sind, wurden wir als erstes unterrichtet, dass heute die Wellen und der Wind einfach zu stark wären um Kayak zu fahren... Sowas würde ein bis zweimal im Monat vorkommen, wir hatten also wahnsinniges Pech. Der Wind war auch wirklich eiskalt, da war ich dann auch ein bisschen froh nicht aufs Wasser zu müssen...
Wir sind dann zurück nach Tadoussac gefahren und dort am Ufer entlangspaziert. Die Landschaft dort ist echt wunderschön und der St-Lorenz-Strom sieht schon aus wie das Meer, nicht mehr wie ein Fluss. Vom Ufer aus habe ich dann sogar doch noch einen Wal gesehen als er kurz aufgetaucht ist. Die Rückenflosse war deutlich zu erkennen, doch der Momant war viel zu kurz um ihn auf einem Foto festzuhalten. Hier aber noch ein paar Landschaftsbilder, den Rest - ihr ahnt es schon - gibt es in meinem Fotoalbum.



Bises,
Eva

Samstag, 13. September 2008

une semaine sportive

Hey,
ob aktiv oder passiv, diese Woche war wirklich sportlich: gestern war ich zum Beispiel beim Eishockey. Wenn man hier in Québec ist, darf man sich so ein Eishockey-Spiel natürlich nicht engehen lassen! Die Stadt Québec hat zwar keine Mannschaft mehr, die in der NHL - also der Topliga schlechthin - spielt, da sie ihre Mannschaft vor ein paar Jahren nach Colorado verkauft haben, aber sie haben noch die "Remparts de Québec", eine Mannschaft aus einer Topjunioren-Liga hier. Dementsprechend groß und gut besucht war das Stadion dann also auch... Dazu kam noch, dass gestern das erste Spiel der Saison gefeiert wurde und die Spieler mit einem wahnsinns Empfang begrüßt wurden. Rike hatte zuvor vier Karten für das Spiel gewonnen, und daher konnten wir ganz kostenlos hingehen. Außerdem waren noch dabei: eine zweite Friedericke, auch aus Deutschland, und Alice aus Belgien. Das Spiel war super, es macht einfach Spaß in einem Eishockeystadion zu sitzen und zuzuschauen. Es war allerdings nicht besonders spannend, da die Rempards ziemlich früh gegen die Mannschaft aus Montreal vorne lagen. Am Schluss haben sie auch 5:1 gewonnen! In der Pause habe ich meine erste "Poutine" gegessen, ein traditionelles Fast-Food-Gericht aus Québec. Es besteht aus Pommes mit gebackenem Käse und einer Soße. Schmeckt eigentlich ganz gut, aber irgendwie ist die Komposition auch etwas gewöhnungsbedürftig. ;-) Ansonsten habe ich diese Woche auch das erste Mal in meinem Leben ein Football-Spiel live gesehen. Auch hier war am Sonntag Saisonauftakt und unsere Mannschaft "rouge et or" ("rot und gold") der Univerté Laval hat auch hier gegen Montréal gespielt. Also erst einmal war ich in diesem Stadion ziemlich reizüberflutet! Es gab einfach zu viele Dinge, denen man als Neuling zuschauen konnte. Zunächst einmal die Cheerleader, die keine schlechte Show abgegeben haben, dann waren da wirklich viele Menschen, was ich bei einem Spiel der Unimannschaft nie gedacht hätte! In Deutschland kann man den Besucherandrang vielleicht mit einem Spiel der 2. Fußballbundesliga vergleichen! Scheinbar ist Uni-Football relativ populär hier, daher kam es wohl zu so vielen Besuchern. Außerdem hatte ich den Eindruck, das wirklich viele gar nicht wegen dem Football selbst da waren, sondern dass ein Football-Nachmittag wohl eher so eine soziale Aktivität ist, bei der man einfach ein paar Leute trifft.
Und schließlich war es auch sehr schwierig das Spiel zu verfolgen! Ich war mit Conny und Regina, beide Deutsche, da, und wir hatten alle drei keine Ahnung von den Regeln. Teilweise haben wir nicht mal gemerkt wann unsere Mannschaft Punkte gemacht hat... Ich glaube Football ist eine wirklich schwierige und komplexe Sportart was die Regeln angeht! Naja, die Menschen um uns herum haben jedenfalls gut mitgefiebert und wohl alles verstanden, also vielleicht muss man einfach nur damit aufgewachsen sein. Neben mir saß ein Quebecer, der bei jeder schlechten Aktion den für Québec-typischen Fluch "tabernac!" gerufen hat.
Aber auch bei diesem Spiel gab es eigentlich gar nicht viele schlechte Aktionen von unserer Mannschaft, den "rouge et or". Wir haben lange mit 17:0 vorne gelegen und am Schluss haben wir dann mit 17:6 gewonnen!

Anonsten hab ich Freitag vor einer Woche an noch einer anderen sportlichen Aktion teilgenommen. Am Freitag abend hieß es Willkommensabend für alle internationalen Studierenden. Die Universität Laval ist wirklich bemüht ihre Austauschstudierenden gut hier zu integrieren, ich glaube so Gastfreundlich wäre das in Deutschland nie! Es gibt Tandemprogramme, das "programme de jumelage", wo man einen Quebecer zugeteilt bekommt, der einem die Stadt und die Umgebung etc zeigt und nächste Woche geht es zum Beispiel zur Ile d'Orleans zum gemeinsamen Äpfel pflücken!
Jedenfalls war dann am Freitag eben dieser Willkommensabend angesagt. Nach einer Begrüßung mit einigen (tatsächlich) kurzen Reden, wurden ein paar Geschenke verlost (wo Rike die Eishockey-Karten gewann) und es gab ein kostenloses Essen. Danach ging es in einen größeren Saal, in dem ein paar Quebecer in traditioneller Kleidung, ein paar Tänze vorgeführt haben. Begleitet wurden sie von einer live-Band. Das Vorführen war allerdings nur von kurzer Dauer, denn danach hieß es für das Publikum mittanzen! So kam es, dass ich (soweit ich mich erinnere zum ersten Mal) an einem Gruppentanz mitgetanzt habe. Das ganze war wirklich witzig und der Mann auf der Bühne hat uns währenddessen immer erklärt wie wir tanzen müssen, damit es ein einheitliches Bild ergibt. Ich hätte nicht gedacht dass ein Gruppentanz so viel Spaß macht und noch dazu auch anstrengend ist!

Mehr dazu seht ihr wie immer unter meinen Fotos ;-)! Und zusätzlich auch noch ein paar Bilder von Mittwoch abend. Da war hier in der Uni abends eine Art Festival mit Livebands aus Rock, Folk, Elektro und Hip-Hop. Verteilt in verschiedenen großen Räumen der Uni haben die verschiedenen Bands gespielt. Und ich bin ja eigentlich kein Elektro-Fan, aber die Show die die da abgezogen haben: wahnsinn!
So das wars mal wieder, "à tantôt" wie der Quebecer sagen würde,
Eva

Donnerstag, 4. September 2008

ouff...le Quebecois!

So hallo mal wieder,

heute war wieder mal ein sehr anstrengender Tag. Nicht nur die Hitze (ja es ist wirklich sehr heiß hier!), die auch nachts mittlerweile keinen Halt macht, sondern auch den ganzen Tag zu versuchen Dinge in einer anderen Sprache zu verstehen und dann halbwegs gut darauf antworten zu wollen, macht einen ganz schön fertig... Heute hatte ich meine ersten beiden Uni Kurse. Am Montag fanden hier in Quebec aufgrund eines Feiertags noch kein Kurs statt und Dienstags ist an der Uni mein freier Tag.
Das Erste was ich dann heute hatte, war ein Französisch-Kurs, der, nachdem die Dozentin eine Viertelstunde über den Kursablauf gesprochen hatte, auch schon vorbei war. Das zweite heute war ein Kurs in meinem hiesigen Studiengang "Communication publique". Der Kurs heißt "Communication interculturelle internationale" also wie ihr wahrscheinlich erraten könnt, wird das übersetzt mit "internationale interkulturelle Kommuniakation". Ich hatte eigentlich keine Ahnung was mich in dem Kurs erwartet, und bin nur hingegangen, weil meine Studienberaterin mich dort hingeschickt hatte, da sie mich als Austauschstudentin wohl für prädestiniert für diesen Kurs hielt.
Und ich muss sagen, sie hatte wohl recht! Ich bin mit einem wirklich guten Gefühl aus diesem Kurs rausgegangen, denn: Ich hatte fast alles von dem verstanden, was die Dozentin in den 2 Stunden, die der Kurs heute gedauert hat, gesagt hatte! Das hätte ich nie erwartet, dass ich in einen Kurs gehen würde, in dem ich so gut wie alles verstehe!
Der Grund, warum ich alles verstanden habe ist aber auch relativ einfach: Die Dozentin selbst ist keine Kanadierein, sie kommt aus Bosnien Herzigowina und lebt schon viele Jahre hier in Quebec. Sie spricht auch sehr gut französisch, nur da sie eben aus dem Ausland kommt, denke ich, spricht sie alles einen Tick langsamer aus, als die echten Quebecois und daher kann ich sie so gut verstehen.
Tja, aber der Dämpfer zu meinem Hochgefühl so viel verstanden zu haben, der ist dann gleich am Abend gekommen. Die Studenten vom Studiengang "Communication publique" haben für ihre Erstsemester hier eine Einführungswoche geplant. Da ich ja kein Ersti bin, sondern Austauschstudent, sind diese Verantsaltungen ja eigentlich auch nicht speziell für mich gedacht, aber ich kann trotzdem daran teilnehmen. (Ich habe leider erst zu spät davon erfahren, sonst hätte ich schon am Montag und Dienstag teilnehmen können. - Da morgen nichts stattfindet, und ich Freitag schon andere Termine habe, war das heute auch leider das einzige Mal, dass ich an dieser Einführungswoche teilgenommen habe).
Heute war also dann zusammen mit den anderen Erstis Stadtrallye angesagt. Wir mussten alles Mögliche an Zeugs, was wir vorher zugeteilt bekommen hatten, irgendwelchen Leuten, die in der Stadt rumgelaufen sind, verkaufen. Darunter waren zum Beispiel Ketchup, Senf, Gurken, Gummibärchen, Kondome, Salbe, etc... Wir sind ungefähr 10er Gruppen rumgekaufen und mussten so eben versuchen so viel Geld wie möglich aufzutreiben. Das ganze war auch echt ganz lustig, das Problem war nur: ich habe kaum was verstanden was meine Kommilitonen geredet haben! Während ich vorher in meinem Seminar noch ungefähr 95 Prozent verstanden hatte, habe ich heute abend vielleicht 20 Prozent verstanden! Ich denke mal dass bei Jugendlichen der quebecois-Dialekt einfach viel stärker ausgeprägt ist als bei anderen und es deshalb so schwer war... Es gibt einige (wie auch bei deutschen Dialekten), die kaum einen Quebecer Akzent haben, andere wiederum versteht man so gut wie gar nicht. Selbst bei den einfachsten Sätzen musste ich heute ein paar mal nachfragen, bis mir endlich klar wurde von was sie geredet haben! Also da hab ich wirklich noch einen Haufen Arbeit vor mir, denn es ist echt schwierig hier auch Kontakte mit Quebecern zu knüpfen, wenn man sie nicht versteht!

So dann mal: bonne nuit, (oder zu dieser Zeit besser für Deutschland: Bonjour)
Eva

Dienstag, 2. September 2008

La ville de Québec et la Chute-Montmorency

Salut,

so jetzt nochmal ein kurzes Update zu den letzten 3 Tagen. Am Samstag war ich nochmal in der Innenstadt Quebecs und habe mir diesmal auch die basse-ville (Unterstadt) angeschaut. Mein erster Eindruck von der Stadt wurde nur wieder bestätigt, die Stadt ist echt sehr sehenswert und total schön! In der basse-ville trifft man allerdings auf viel mehr Touristen. Da ist ein Touristenladen neben dem anderen, was allerdings wegen der schönen Atmosphäre auch verständlich ist... Wie ihr bei meinen Fotos seht, war ich dann abends noch mit ein paar Deutschen und einem Schweden in einem Pub, der auf der anderen Straßenseite direkt schräg gegenüber von meinem Wohnheimzimmer ist. Da kann es nachts schonmal etwas lauter sein, aber daran werde ich mich wohl noch gewöhnen müssen.

Ich komme gerade von einem gemeinsamen Kochen mit 9 anderen deutschen Mädels. Wir hatten uns in einer Gruppe im Studivz schon vor Wochen zum Lasagne essen verabredet. Der Abend war echt nett und auch sehr hilfreich und obwohl man hier als ausländischer Student von der Uni ziemlich gut betreut wird, konnten wir doch noch gegenseitig ein paar nützliche Tipps und Infos austauschen.

Hier ist es echt total einfach Deutsche kennen zu lernen... Man trifft scharenweise Studenten aus Passau oder Saarbrücken, da beide Unis scheinbar besondere Partnerprogramme mit der Université Laval haben. Da muss ich wirklich sehen dass ich auch viele Kontakte mit Quebecois knüpfe und nicht zu viel mit Deutschen mache, da ich ja mein Französisch verbessern will. Aber im Wohnheim trifft man dauernd auf Leute, Franzosen habe ich auch schon viele getroffen, daher denke ich, sollte das auch nicht soo schwierig werden.

Gestern war ich dann noch bei der "Chute-Montmorency", dem Wasserfall von Montmorency. War echt sehr schön, vorallem weil es das erste war, was ich außerhalb von Quebec gesehen habe. Naja, der Wasserfall liegt auch noch ziemlich nahe an der Stadt, so dass er gut mit dem Bus zu erreichen war, und außerdem war er auch das Touristenziel schlechthin, aber es war trotzdem schön, vorallem auch endlich mal was von Kanadas Landschaft zu sehen! Ihr könnt euch ja bei meinen Fotso ein eigenes Bild davon machen!
A bientôt,

Eva

Samstag, 30. August 2008

Finalement arrivée

Hallo Leute,

endlich mal schaffe ich es in meinen Blog zu schreiben, da ich jetzt doch früher als erwartet eigenes Internet habe.
Alsooo ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll... Erstmal zum Flug: da ist alles glatt gelaufen und ich musste entgegen meiner Befürchtungen zum Glück kein Rückflugticket vorweisen. Ich hatte auf dem Flughafen in Paris schon eine andere deutsche Studentin (Rike), die auch zwei Trimester zur Universität Laval geht, getroffen. Mit ihr habe ich die ganzen Formalitäten am Flughafen Montreal durchgestanden und nach mehreren Stunden Aufenthalt am Montrealer Flughafen sind wir dann abends um 20 Uhr (deutsche zeit 2 Uhr morgens!) endlich mit dem Bus nach Quebec gefahren. Nach mehreren Stunden Fahrt haben wir dann um 1 Uhr nach kanadischer Zeit endlich unsere Zimmer bezogen.

Meistens war ich dann in den ersten Tagen damit beschäftigt mich in meinem Wohnheimzimmer einzurichten, mich an der Uni einzuschreiben und bei den Kursen anzumelden. Mein Zimmer ist eigentlich ganz okay, ich denke ich kann mich da nicht beschweren. Es ist voll ausgestattet mit Möbeln und ich habe ein Waschbecken. Duschen und Klos gibt es je immer als Gemeinschaftsräume im Gang. Außerdem gibt es auch eine sehr große Gemeinschaftsküche, wo alle Bewohner des Pavillons kochen können. Die Räume sehen mit ihren braun/gelben Wänden zwar nicht gerade schick aus, aber ansonsten ist es denke ich ganz okay.

Die Uni ist auch eine Campus-Universität wie Augsburg, also es liegt alles zentral beieinander. Der Campus ist im Vergleich aber doch größer und alle Gebäude sind durch ein unterirdisches Tunnelsystem verbunden. Die Tunnel sind auch eine Sache für sich. Die Gänge sind sehr lang und fast überall sind sind an den Wänden große Bilder gemalt. Das sieht echt ziemlich cool aus da unten, vor allem weil sich wirklich die verschiedensten Jahrgänge und Vereine etc.. da verewigt haben. Ich hab auch ein paar Fotos davon gemacht, die ihr in meinem Fotoalbum sehen könnt.

Am Donnerstag morgen hab ich dann zusammen mit Rike endlich das erste Mal die Innenstadt Québecs gesehen. Die Stadt ist wirklich wunderschön: Sie besteht einerseits aus alten Häusern und Stadtmauern, andererseits gibt es aber auch moderne Hochhäuser. Außerdem liegt ja auch das Schloss Frontenac - das Wahrzeichen Québecs- direkt in der Stadtmitte und verleiht dem ganzen noch einen besonderen Flair. Aber was ich an der Stadt am besten finde ist der "Fleuve St Laurent" der St Lorenz Strom (siehe Fotos). Er ist wirklich groß und erinnert einen schon stark an das Meer. Einerseits durch die Größe und andererseits finde ich riecht es schon ein bisschen nach Meer, außerdem gibt es dort durch die Nähe zum Meer auch schon Gezeiten.

Heute bin ich dann nochmal an einer anderen Stelle vom St-Lorenz-Strom entlang spaziert und mir dabei sogar einen Sonnenbrandt geholt. Also von wegen in Kanada ist es kalt! Es ist eigentlich schon die ganzen letzten Tage ziemlich gutes Wetter hier gewesen, also ideal um die Stadt ein bisschen zu erkunden!

An der Sprache muss ich bei mir noch einiges arbeiten... Hier wird eigentlich nur französisch gesprochen, ich glaube viele Quebecer können sogar gar kein Englisch. Die Quebecer haben echt einen französischen Slang drauf, und bei manchen ist der so stark das ich kaum was verstehe. Ich hätte ja so schon genug mit meinem Französisch zu kämpfen...! Aber ich denke mal das braucht ein bisschen Zeit und dann wird es nach einer Weile besser. Ich mache auch zwei Französisch-Kurse an der Uni, damit ich mein Französisch schnell aufbessern kann. Weil es hier üblich ist nur 4-5 Kurse zu nehmen (die aber auch jeweils 3 Stunden dauern) habe ich dann nur noch 2 Kurse in meinem eigentlichen Studiengang hier bei "Communication publique".

Gerade komme ich von einer der vielen Feiern, die dieses Jahr in Québec stattfinden. Die Stadt wird nämlich dieses Jahr genau 400 Jahre alt, und da lässt Québec es sich nicht nehmen mit einigem an Programmen aufzubieten. In der Nähe vom Hafen gab es auf großen Leinwänden eine Filmshow über die Geschichte Québecs. Da bin ich mit zwei deutschen Mädels, die ich kurz vorher im Wohnheim beim Kochen kennengelernt habe, und einem Quebecer hingefahren. Das war ziemlich eindrucksvoll und echt gut gemacht. Ich hab versucht ein paar Bilder davon zu machen, aber wegen der Dunkelheit hat es nicht so gut geklappt...

So das wars erstmal von mir, ich hab bestimmt noch einiges vergessen zu erzählen, aber das kommt dann halt erst später. Nächste Woche fangen die Unikurse an, da gibt es sicher auch wieder ganz viel zu erzählen.

Bis dann,
Eva

Sonntag, 24. August 2008

Achtung, fertig, los!

Bonjour,

erstmal Willkommen in meinem Bloghaus! Am Montag geht es los, und ich mache mich ab über den großen Teich nach Québec in den französischsprachigen Teil Kanadas. Dort studiere ich dann zwei Trimester bis Mai an der Univesité Laval in Québec-Stadt. Dies hier ist mein "Kanada-Bloghaus" in dem ich immer brav berichten werde wie es mir da drüben so ergeht und auch jede Menge (hoffentlich) schöne Fotos reinstelle! Ich freue mich schon auch von euch immer regelmäßig Kommentare zu lesen! ;-)
Also hereinspaziert, schaut euch um und macht es euch gemütlich, ihr seid alle herzlich eingeladen mitzulesen!

So, dann bis bald und macht es gut! Der nächste Eintrag kommt dann aus Kanada! (sofern bei der Einreise alles klappt und ich nicht postwendend zurückgeschickt werde ;-))

Au revoir,
Eva