Mittwoch, 7. Oktober 2009

That's it, that's all

Das Abenteuer Nordamerika ist also nun beendet: Ich bin wieder zurück in Deutschland, und auch wenn mir hierzulande noch einiges befremdlich vorkommt, gewöhne ich mich immer mehr an Dinge wie zum Beispiel um mich herum wieder nur noch deutsch zu hören, an nicht mehr grüne, sondern blaue Autobahnschilder, winzig kleine Euro-Scheine, daran nach einjähriger Handyabstinenz wieder dauer-erreichbar zu sein oder auch im Supermarkt für unglaublich billige 2 Euro schon eine Flasche Wein zu bekommen.

Sowohl Québec als auch die Rocky Mountains waren zwei ganz besondere Erfahrungen. In Quebec habe ich nationale und internationale Freunde gefunden, die culture quebecoise verstehen und lieben gelernt und auch der Quebekisch-französische Akzent klingt in meinen Ohren mittlerweile viel schöner als das dagegen so arrogant wirkende hochfranzösisch.
Nicht nur geographisch, sondern auch bildlich war die Arbeit am Icefield dann nochmal das Sahnehäubchen meines Kanadaaufenthalts. Abgesehen von der Landschaft, die wie ich schon so oft geschrieben habe, einfach nur atemberaubend war, sind mir die "Icefieldpeople" wirklich sehr ans Herz gewachsen und so unterschiedlich wir alle auch waren, waren wir wie eine riesige Familie.

Ich werde das alles wirklich sehr vermissen, doch jetzt bleibt mir nur noch mich bei all meinen Lesern zu bedanken, ich hoffe euch hat das Lesen genauso Spaß gemacht wie mir das Schreiben!

Bye und au revoir,
Eva

California Dreamin'

Bevor wir unseren Roadtrip nach Kalifornien angetreten sind, waren ich und meine Schwester Lina wie schon im letzten Post geschrieben, noch zwei Tage in Vancouver. Wir haben an beiden Tagen nochmal die Stadt besichtigt, da Lina Vancouver noch nicht kannte. Am zweiten Tag haben wir Judith getroffen, die nach ihrem Auslandsjahr in Westkanada gerade nochmal ein paar Wochen zu Besuch da war. Als Insider konnte sie uns dann auch bestens durch die Straßen von Vancouver führen.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Seattle, dort sind wir auch nochmal das Touristenprogramm abgelaufen und sind natürlich auch zum Wahrzeichen Seattles dem Space Needle gegangen. Dort angekommen haben wir entdeckt, das direkt daneben gerade ein Musikfestival in vollem Gange war. Top Acts waren die Black Eyed Peas und Franz Ferdinand. Die Tickets haben 50 Dollar gekostet, was uns für den einen Tag aber zu teuer war. Trotzdem sind wir zur Hauptbühne gelaufen um mal über dem Zaun zu zuschauen und haben auch einen Platz gefunden von wo man das gerade laufende Konzert der Black Eyed Peas halbwegs beobachten konnte. Wir haben uns dann entschlossen abends wenn Franz Ferdinand spielen würde nochmal zurück zu kommen um wieder von weitem zu zuhören. Am Abend ist dann aus dem vom Zaun Zuschauen dank viel Glück und etwas Dreistigkeit unsererseits ein kostenloser Besuch des Konzerts geworden. Ein paar Jungs hatten uns Tickets über den Zaun geworfen, und obwohl die Tickets schon gebraucht waren, haben wir es geschafft damit rein zu kommen. Wie wir das geschafft haben, damit könnte man einen eigenen Blogeintrag füllen, daher will ich jetzt gar nicht ausführlich darauf eingehen. Nur so viel sei gesagt: "We didn't know we nied stämps!".

Am nächsten Morgen haben wir in Seattle unseren Mietwagen abgeholt, und ließen uns ca. 2 Stunden von der Autovermieterin verunsichern, ob wir nicht doch ein größeres Auto nehmen wollten. Die gute Frau meinte nämlich unser Auto wäre zu klein für uns und wir sollten doch besser ein größeres nehmen, weil das Auto käme mit seinem schwachen Motor ja nicht über die Berge bis nach Los Angeles. Obwohl sie uns dann sogar ihren Staff-Discount angeboten hat um uns doch noch zum Hochbuchen zu überreden, haben wir uns entschieden das ursprüngliche kleine und billigere Auto zu nehmen. Und soviel kann ich schon mal vorweg nehmen: Das Auto hat problemlos alle Berge bis nach LA geschafft.

Die ersten zwei Tage sind wir dann vor allem nur gefahren, erst durch Washington und dann den Küstenweg durch Oregon. An der Küste durch Orgeon zu fahren aht sich auch sehr gelohnt, da wir dort wunderschöne Panoramablicke auf Steilküste und Meer hatten.

Am dritten Tag sind wir endlich über die Grenze nach Kalifornien gefahren und haben uns die größten Bäume der Welt im Humboldt Redwoods State Park angeschaut. Die Bäume waren sehr beeindruckend und die wahre Größe kann man auf Fotos kaum festhalten. Nachmittags sind wir dann weiter gefahren und da in unserem Reiseführer die so genannte "Lost Coast", eine verlorene Küste, als sehr idyllisch beschrieben wurde, wollten wir einen kleinen Umweg fahren und dort einen Stopp einlegen. Tatsächlich sind wir aber inmitten von Wildnis und alkoholisierten Einsiedlern gelandet was uns nach einer Weile nicht mehr besonders geheuer war. Zudem sind die Straßen immer schlechter geworden und wir mussten teilweise auf unbetonierten Feldwegen fahren. Da wurde uns die "Lost Coast" dann doch etwas zu verloren und wir haben gemacht dass wir wieder in die Zivilisation kommen.

Nachts haben wir, wie fast immer auf unserer Reise, auf einem Campingplatz unser Zelt aufgeschlagen. Am nächsten Morgen als wir in aller Frühe weiterfahren wollten, haben wir an der Campingplatzeinfahrt zwei ausgesetzte Hunde entdeckt. Wir haben diese dann nach etwas hin und her einem Park-Ranger gemeldet, der sie (hoffentlich) an eine Tierschutzorganisation weitergegeben hat.

Weiter ging es dann also die Westküste runter in Richtung Süden und von nun an wurden wir fast ausschließlich von schlechtem Wetter geplagt. Der ganze Küstenabschnitt war total vernebelt und wir hatten keine Chance die Landschaft zu genießen geschweige denn zu sehen, so das wir uns entschieden haben früher als geplant nach San Francisco zu fahren.

San Francisco ist, wie alle Städte die ich bisher an der Westküste kennen gelernt habe, sehr alternativ, so dass es z.B. kein Problem ist, in den Restaurants vegetarische oder vegane Hamburger zu finden. Ansonsten wurden wir aber nach wie vor von Nebelwetter geplagt, was für San Francisco normal zu sein scheint. Wir sind zur Golden Gate Bridge gefahren und erhofften uns sie von ganz nah zu sehen, aber der Nebel hielt sie fast vollständig bedeckt. Nach einiger Zeit hatten wir aber doch noch für einige Sekunden das Glück, dass die Wolken leicht klarer wurden, so dass wir für etwa 10 Sekunden in den Genuss der Brücke kamen. Nach noch etwas Sightseeing sind wir spät abends raus aus San Francisco um uns noch einen Campingplatz zu suchen, da die Hostels in der Stadt leider alle schon ausgebucht waren.
Nach etwas Fahrerei sind wir kurz nach 23 Uhr in Santa Cruz gelandet, und da die Campingplätze schon alle zu oder voll waren, wollten wir uns dort noch ein Motel suchen. Die Motels hatten dann aber auch schon zu, und so kam es dass wir uns entschieden diese Nacht im Auto zu übernachten. Das haben wir dann auch direkt neben einer Kirche getan und haben auch gar nicht schlecht geschlafen. Am nächsten Morgen, es war Sonntag, sind wir aufgewacht als die ersten Kirchgänger in die Kirche wollten. Kaum hatten wir unsere Sitze wieder hochgestellt als jemand an unsere Scheibe klopfte. Der Mann hatte gesehen dass wir ein Washingtoner Nummernschild hatten und meinte "oh wow, you came all the way down from Washington?? Then welcome in the best city of the world!!!" Bei so einer Begrüßung waren wir natürlich sehr neugierig auf diese Stadt und verbrachten den ganzen Tag dort. Santa Cruz ist voll von Surfern, hat wie man so hört einen der besten Surfspots der Westküste und ist sehr alternativ und eine echte Hippiestadt. Die Stadt ist einfach super gemütlich und vielleicht war das "willkommen in der besten stadt der Welt" gar nicht übertrieben.

Auf dem weiteren Weg nach Süden gings dann vorbei an der Steilküste "Big Sur". Big Sur ist eine ca 100 km lange Küstenstrecke an der Steilaufragende Berge auf die raue Küste treffen. Die Landschaft dort ist einfach traumhaft schön.

Wir haben etwa 2 Tage dort verbracht und sind dann wieder weiter in den Süden gefahren. Kurz hinter Santa Barbara, keine 2 Stunden mehr von Los Angeles entfernt, haben wir dann auf einem Campingplatz direkt am Strand unser Zelt aufgeschlagen und sind in dieser Gegend ein paar Tage geblieben. Das Wetter war hier zunächst wieder nebelfrei und so haben wir uns einen schönen Strandtag gemacht. Am nächsten Tag haben wir uns einen kleinen Surferladen gesucht an dem man Surfbretter ausleihen konnte und haben uns nochmal ein paar Surfstunden inklusive persönlichem Coach gegönnt. Trotz unseren eingerosteten Surffähigkeiten kam es dann also endlich zum langersehnten "surfin' California"!
Am Tag darauf ist das Wetter wieder nebelig geworden und daher haben wir uns entschlossen in Santa Barbara etwas shoppen zu gehen. Dabei haben wir diese Stadt auch etwas besser kennen gelernt und ins Herz geschlossen: eine hübsche Küstenstadt, nicht zu großstädtisch und direkt am Meer, und außerdem auch wieder mit dem typisch alternativen Flair der amerikanischen Westküstenstädte.
Am nächsten Morgen sind wir wieder zum Surfshop um noch ein letztes Mal Surfbretter auszuleihen, bevor es dann am Abend wieder weiter in Richtung Los Angeles ging.

Für Los Angeles hatten wir noch die letzten zwei Tage eingeplant. Am ersten Tag haben wir noch etwas Sightseeing mit unserem Auto betrieben, was wir dann abends zurückgeben mussten. Wir sind durch Beverly Hills gefahren, haben uns Hollywood angeschaut und dort natürlich auch den Walk of Fame besichtigt. Nachmittags wollten wir noch etwas shoppen gehen und dachten, dass dies bestimmt in LA-Downtown am besten wäre... aber dann mussten wir feststellen, dass Downtown in Los Angeles eigentlich nur das Armenviertel der ganzen eingewanderten Mexikaner ist, und wenn überhaupt, kann man da höchsten gefakte Markenartikel kaufen. Aber trotzdem war unser Besuch in Downtown nicht unsehenswert: wir sind nämlich ganz zufällig mitten an einem Filmset vorbeispaziert. Mitten in den Straßen von Los Angeles hatte eine riesige Filmcrew einen großen Straßenblock abgesperrt. In diesem Block drehten sie gerade einen neuen Action/SciFi Film. Es war ein sonniger Tag mit wunderbar blauem Himmel aber trotzdem hat es in diesen Straßen dann plötzlich zu regnen angefangen, da sie es von den Hochhäuserdächern mit Wasserschläuchen regnen ließen. Außerdem sind Autos auf Kommando losgerast um dann direkt wieder mit Vollbremsung zu stoppen und ein geplantes Autowirrwar zu bilden. Aus den Autos liefen dann Menschen mit Machinengewehr und haben auf andere Menschen geschossen, die dann wie tot umgefallen sind. Im Hintergrund fuhr dann auf einmal noch ein als Zug verkleideter LKW vorbei, der den Eindruck machte, man wäre direkt neben einem Bahnübergang... Es war schon sehr spannend das alles zu sehen und auch wie die Schauspieler alles perfekt umgesetzt haben. Denn ein Fehler von nur einem der vielen Beteiligten und die ganze Szene hätte nochmal gedreht werden müssen - was sicher kein billiges Unterfangen ist, wenn man bedenkt, dass ganz viele Straßen gesperrt werden mussten und der Verkehr von der Polizei extra wegen dem Film umgeleitet wurde. Wir haben dann auch die Ordner gefragt wie der Film denn heißt und wann er ins Kino kommt, und alle die wir fragten sagten der Film heißt so etwas wie "All over Zero" und kommt im Sommer nächsten Jahres ins Kino. Später habe ich das gegoogelt und nirgends etwas über einen solchen Film gefunden. Gestern habe ich aber dann doch nochmal geschaut und bin endlich fündig geworden: der Film der an diesem Tag in LA Downtown gedreht wurde, hieß gar nicht "All over Zero", sondern in Wirklichkeit "Inception". Hauptdarsteller ist Leonardo DiCaprio. Dieser war laut Internetberichten und -fotos an diesem Tag auch am Set, nur dass ich und meine Schwester es nicht wussten... Ich habe also quasi nur wenige Meter neben Leonardo DiCaprio gestanden - und habe es nicht gemerkt. Shit happens ;-)

Damit hatten wir aber dennoch an diesem Tag genug erlebt und am zweiten Tag haben wir uns entschlossen noch etwas kalifornische Sonne zu genießen und an den Strand zu gehen. Am Nachmittag haben wir den Tag mit einer kleinen Shoppingtour durch Santa Monica ausklingen lassen. Abends ging es dann mitsamt allem Gepäck zum Flughafen wo wir am nächsten Morgen um 6 Uhr erst nach Atlanta und von da aus weiter nach Frankfurt geflogen sind.

Samstag, 5. September 2009

Bye bye Ice!

...wieder ist alles gepackt, meine Sachen in zwei Koffern und einem Backpackerucksack untergebracht und ich habe den vielen Leuten vom Columbia Icefield die mir in den letzten Monaten alle sehr ans Herz gewachsen sind auf Wiedersehen gesagt. Mein westliches Kanada-Abenteuer neigt sich nun also auch dem Ende zu. Ich bin aber sehr froh noch zum Icefield zum arbeiten hergekommen zu sein, denn auch hier habe ich viele Freunde gefunden und ich kann jedem nur ans Herz legen die berauschende Landschaft in den Rocky Mountains einmal selbst in live zu erleben.
Nach 4 Monaten Leben am Columbia Icefield, habe ich mich bis zum Schluss nie an die atemberaubende Landschaft um mich herum gewöhnt. Beim 7-minütigen Fußweg vom Wohngebäude zu meinem Arbeitsplatz vorbei am Columbia Icefield war ich bei jedem Mal aufs Neue berauscht von dieser gigantischen Eiskulisse. Dieser tägliche Adrenalinschub wird mir in Deutschland sehr fehlen während ich am Schreibtisch vor meiner Bachelorarbeit sitzen werde...
Jetzt steht aber noch die letzte Etappe meiner Nordamerika Reise an: Meine Schwester ist vor einer Woche in den Rockies angekommen und mit ihr zusammen habe ich den Greyhound nach Vancouver genommen. Nach 2 Tagen Vancouver geht es dann weiter nach Seattle, dort holen wir unseren Mietwagen ab und dann geht es ab in den Süden. Innerhalb von zwei Wochen haben wir vor die Küste runter bis Nach Los Angeles zu fahren und noch ein bisschen Californien zu genießen.
Es heißt also California Dreamin' und dann nach mehr als einem Jahr abroad geht es wieder zurück nach Good Old Germany.

Bis dann,

Eva

Montag, 24. August 2009

Yoho-Nationalpark, Weihnachten im Juli, Kajak und mehr...

Hi,

viel Zeit ist schon wieder vergangen seit meinem letzten Eintrag. In der Zwischenzeit ist aber auch nichts übermäßig spannendes passiert. Das Leben hier am Ice geht so seinen lauf, meistens Arbeit und an den freien Tagen ein paar Ausflüge. Wir hatten wirklich ein paar sehr heiße Sommertage hier am Icefeld, trotzdem ist es in den letzten Tagen schon wieder kühler geworden. Vor einer Woche hat es ziemlich viel geregnet und die ersten Berggipfel um uns herum hatten schon den ersten Schnee - heute war es dagegen aber wieder sehr heiß...

Vor etwa drei Wochen bin ich mit ein paar Leuten an einem freien Wochenende weg vom Jasper-Nationalpark, in den Yoho-Nationalpark campen gefahren. Das Wetter war um einiges heißer als hier, und wir haben zum Großteil nur in der Sonne an einem kleinen See gesessen und das Wetter genossen. Unser Campingplatz war außerdem direkt neben den Takkakaw Falls, den zweithöchsten Wasserfällen Kanadas. Der Wasserfall stürzt in mitten eines Berges weit in die Tiefe und sieht wirklich atemberaubend aus. Und von unserem Campingplatz hatten wir eine hervorragende Sicht darauf. Am zweiten Tag sind wir eine 6-Stunden Wanderung gelaufen genannt "Iceline". Die Wanderung war zwar dank sehr steilem Aufstieg am Anfang sehr anstrengend, aber gelohnt hat sie sich auf jeden Fall. Oben angelangt, sind wir größtenteils auf einem langen Bergkamm entlang gewandert, neben uns Gebirgsbäche und Gletscher und eine atemberaubende Aussicht.

Außerdem hatten wir hier am Icecamp im Juli eine ziemlich große Party: "Christmas in July"! Ja richtig gehört, wir haben mitten im Juli hier Weihnachten gefeiert. Eine Art Tradition hier am Icefield. Wir hatten einen Weihnachtsmann, Weihnachtsessen nach nordamerikanischer Art mit Truthahn, jeder hat sich an dem Abend besonders weihnachtlich schick gemacht und außerdem haben wir ein Geschenkewichteln veranstaltet, bei dem jeder einem Anderen hier ein Weihnachtsgeschenk besorgen musste. Ich habe eine Art Spaßbox bekommen, mit Canada-Tasse, -shooter und -Socken, verrückter Sonnenbrille und Süßigkeiten.

An einem anderen Abend sind wir dann noch zum Honeymoon Lake gefahren, einem S der (da nicht aus Gletscherwasser) warm genug ist um darin angenehm zu baden. Unser Fahrer, hatte auf seinem Truck dann noch zwei seiner Kajaks mitgenommen, so dass wir auch auf dem See Kajak fahren konnten. Das Wetter war herrlich und wir hatten einen sehr schönen Sonnenuntergang. Was könnte auch besser sein, als mitten auf einem Kajak in Kanada zu sitzen und einen herrlichen Sonnenuntergang zu genießen?

Außerdem habe ich an einem Tag mit Jess, die mit mit im Giftshop arbeitet, eine sehr schöne Wanderung direkt vor unserer Haustür gestartet. Wir sind den Wilcox Pass gelaufen, eine Wanderung die hier am Eisfeld beginnt und nach etwa 4 Stunden bei einem Wasserfall endet. Denselben Weg hatte ich hier ganz zu Anfang schon einmal angefangen zu laufen, aber ihn nie ganz gelaufen. Damals war noch alles voller Schnee und man ist im Schnee versunken, (siehe früherer Blogeintrag) wir hatten diesmal aber sehr gutes Wetter und der Schnee ist auch hier mittlerweile schon lange geschmolzen. Die Aussicht von oben auf das Columbia Icefield ist einfach atemberaubend.

So das ist auch schon das Wichtigste was ich so gemacht habe. Jetzt geht es langsam auf den Endspurt in Canada und am Eisfeld zu. Meine Schwester Lina kommt mich in einer Woche besuchen, und nachdem sie sich die Rockies angeschaut hat, machen wir einen kurzen Zwischenstopp in Vancouver/Seattle, und dann fahren wir gemeinsam auf einen 2-wöchigen Roadtrip nach Californien. Am 22. September geht es von Los Angeles dann wieder zurück nach Deutschland, worauf ich mich auch schon sehr freue!

Liebe Grüße,

Eva

PS: Bilder kann ich aufgrund schlechtem Internet momentan leider nicht in mein Fotoalbum stellen, ich versuchs aber weiterhin in den nächsten Tagen...

Dienstag, 21. Juli 2009

Heiße, kalte, schnelle, blaue und tiefe Gewässer

Wie schon im letzten Posting angekündigt, hatten wir am ersten Juli hier Canada-Day, der Nationalfeiertag Kanadas. Das musste natürlich gebührend gefeiert werden und so ist der Großteil der Staffmitglieder in einem sogenannten "Happy Bus" nach Jasper gefahren, um sich dort das Feuerwerk anzusehen. Wir hatten alle viel Spaß, dumm nur, dass meine Stimme von einer leichten Erkältung angeschlagen war, und schon auf dem Weg nach Jasper verstummt ist. Ich konnte nur noch ein hohes Piepsen von mir geben, so dass ich eigentlich nicht hätte reden können. Da ich aber trotzdem geredet habe, habe ich die Strafe in den folgenden Tagen bekommen, als ich erst nach einigen Tagen wieder in einem normalen Tonfall reden konnte.
Mit wieder etwas kräftigerer Stimme bin ich an meinem Wochenede für einen Tag nach Lake Louise gefahren. Dort habe ich eine sehr schöne Wanderung zu einem Punkt gemacht, von dem aus man 6 verschiedene Gletscher sehen kann. Ab und zu habe ich dabei einen lauten Knall gehört und Lawinen von den Gipfeln herunter kommen sehen. Diese waren zwar nicht sehr groß, aber doch unglaublich wie laut sie sind!


Am nächsten Tag, wieder zurück am Columbia Icefield, habe ich den 6-stündigen Icewalk mitgemacht. Der "Icewalk" ist eine geführte Gletscherwanderung, bei dem man den Athabaska-Gletscher besteigt. Die ganze Tour war sehr sehenswert, man bekommt ja nicht alle Tage die Gelegenheit auf einem Gletscher zu wandern (und ja, ihr könnt es erraten, da ich hier arbeite, konnte ich wieder einmal Geld sparen und die Wanderung kostenlos machen). Der Gletscher erinnert ein bisschen an eine Mondlandschaft, überall kleine Eishügel und entgegen meiner Erwartungen überhaupt nicht rutschig. Außerdem durchwandern den Gletscher überall kleine Flüsse die unterhalb des teilweise kilometerdicken Eises zusammen strömen. Das Wasser dieses Gletschers fließt durch verschiedene Flüsse in 3 Ozeane weiter: den Arktischen, Pazifischen und den Atlantischen Ozean. Ganz ungefährlich ist es auch nicht auf einem Gletscher zu wandern, da das Eis in ständiger Bewegung ist, wie bei einem Fluss nur viel langsamer, für das menschliche Auge kaum erkennbar. Daher hatten wir aber unseren Führer der uns zeigte wo wir langlaufen dürfen und uns auch sonst sehr informativ den Gletscher erklärte. Wenn man zum Beispiel den großen Löchern auf dem Eis, in denen die kleinen Flüsse abfließen zu nahe kommen würde, dann wäre das wie unser Guide so schön sagte eine "once-in-a-lifetime-Erfahrung", die man besser nicht machen sollte. Denn wenn man da runterfällt, würde man ziemlich schnell erfrieren und niemand wüsste wo oder wann man wieder durch das Wasser weggespült herauskäme...




Zudem hatten wir noch ein Rafting-Wochenede, an dem jeder Arbeiter am Columbia Icefield der wollte im Athabasca-River raften gehen konnte (für lau ;-)). In ein Boot haben 6 Leute gepasst und da alle außer mir in meinem Boot schon einmal raften waren, konnte ich vorne sitzen, was der beste Platz in so einem Raftingboot ist - aber auch gleichzeitig der nasseste. Das Raften war ein Riesenspaß, wenn auch sehr kalt, da es an dem Tag nicht besonders warm war und das Flusswasser, da größtenteils Gletscherwasser, natürlich ziemlich kalt war. Aber auf jeden Fall ein riesen Spaß!

Außerdem sind wir an einem Abend nach Fereiabend zum Peyto Lake gefahren, dem blauesten See der Rocky Mountains. Auf dem Weg hin hatten wir eine keine Autopanne im Nirgendwo, da wir nachdem wir wegen einem Bären den wir am Straßenrand gesehen haben angehalten hatten. Der Beifahrer hatte kurz seine Türe geöffnet so dass wir danach die Türe nicht mehr schließen konnten. Kurz drauf hatten wir das selbe Problem mit der Fahrertür, aber nach etwa einer halben Stunde rumstehen im Nirgendwo, hatten wir das repariert und konnten weiter. So dachten wir. Denn dann ist das Auto auf einmal nicht mehr angesprungen, und so mussten wir auf ein vorbeifahrendes Auto warten, dass uns Starthilfe geben konnte. Das verlief dann zum Glück auch problemlos, so dass wir doch noch zum See starten konnten. Peyto Lake war dann auch sehr schön und traumhaft war vorallem der Sonnenuntergang über den hundert Bergipfeln den wir von dort erlebt haben.



An einem anderen Abend sind wir dann noch zu den Miette Hotsprings gefahren, natürliche Bergquellen, die eigentlich zum Baden zu heiß sind, und deshalb im Pool auf angenehmere Temperaturen heruntergekühlt werden. Sehr entspannend jedenfalls und ja auch das kann ich hier kostenlos machen.

Außerdem ist es jetzt im Sommer relativ häufig geworden, dass wir nach Feierabend zum Horshoe-Lake fahren und "cliffjumpen". Dieser See ist etwa eine dreiviertel Stunde von uns entfernt, also quasi ein Katzensprung. Er ist sehr tief und hat um sich herum ganz viele Kliffs aller Höhenunterschiede, so dass er der Perfekte See ist um von einem der Cliffs ins tiefe Wasser zu springen. Das Waser ist dann aber auch ganz schön kalt, da es ein von Gletschern genährter See ist. Das interessiert aber eigentlich keinen der dort runterspringt, die meiste Überwindung kostet es überhaupt von der Höhe zu springen. Ich habe mich bisher nur getraut von den mittelhohen Kliffs zu springen, die richtig hohen sind auch nicht gerade zu empfehlen, da man sich schon allein durch den harten Aufprall auf dem Wasser verletzen kann, und das muss ich nicht unbedingt herausfordern...

So das wars wiedereinmal von mir,
Eva

Dienstag, 30. Juni 2009

Über die Rocky Mountains fliegen...

Es ist mal wieder Zeit für ein Update geworden. Eigentlich bin ich ja meistens nur am arbeiten, aber trotzdem ist wieder sehr viel passiert hier.

An einem meiner freien Wochenenden war ich wieder mit ein paar Icefieldleuten zusammen in Banff campen. Das Wetter war super und so haben wir eigentlich die meiste Zeit nur die ungewohnte Hitze genossen.
Außerderm haben wir noch einen "kleinen" Abstecher ins etwa 1 Stunde entfernte Calagry gemacht, da unsere Fahrerin Marianne dort Schuhe umtauschen musste. So habe ich Calgary aber auch eigentlich gar nicht richtig gesehen, sondern vor allem nur Einkaufsläden... Aber mir wurde gesagt dass die Stadt auch nicht so sehenswet sein soll... War aber ne nette Abwechslung wieder ein Stück in die normale "Zivilisation" zu kommen.

Am 7. Juni dann hat es hier am Eisfeld heftig geschneit... Ja hier haben wir zwar hin und wieder ein paar sommerliche Tage, aber Schnee im Hochsommer ist trotzdem nichts ungewöhnliches. So kam es also, dass ich mitten im Juni hier einen kleinen Schneemann gebaut habe.

An einem meiner darauffolgenden Wochenenden haben wir dann einen Ausflug nach Edmonton gemacht. Edmonton ist hier etwa 5 Std mit dem Auto entfernt - für kanadische Verhältnisse ein Katzensprung. Dort haben wir allerdings nicht die Stadt besichtigt, sondern sind zur West Edmonton Mall gefahren: Kanadas größte Einkaufsmall. Die Mall beinhaltet außer den üblichen Geschäften auch einen Wasserrutschenpark und einen Achterbahnpark (im Inneren!), was ich mir beides natürlich nicht entgehenlassen konnte.
Außerdem habe ich mir in der Mall eine ziemlich guten neuen Fotoapparat, eine Spiegelreflexkamera von Nikon gekauft. Ich glaube ich habe es mit dem Preis ganz gut getroffen, und jetzt steht noch besseren Bildern von den Rockies nichts mehr im Wege!


Vor ein paar Tagen war hier "Trudy the Treelady" im Camp zu Gast. Sie hat für alle Interessierte nach Feierabend eine kleine Tour ums Camp geführt, wo sie uns über ein paar sehr alte Bäume hier aufgeklärt hat. Das Thema hört sich zwar nicht gerade spannend an, aber im Endeffekt war der Vortrag doch sehr interessant. Sie hat uns gezeigt, wie man durch die Abnormalität eines Baumes, festgestellt hat, dass der Gletscher im Jahr 1844 hier am weitesten ausgeufert ist - bis zu einer Stelle wo heute schon Wald gewachsen ist. Und dann hat sie uns allen auch das Werkzeug gegeben, um selbst das Alter einiger Bäume zu bestimmen. Hierzu gab sie uns wir eine Art Bohrstange, mit der wir ein klitzekleines Loch in die Mitte des Baumstammes bohren mussten, um dann einen Holzstab herauszuziehen, auf dem die Altersringe verzeichnet sind.

Am Donnerstag war im Camp groß Party angesagt. Das ganze Camp ist mit einem Bus zu unseren halbstündig entfernten Nachbarn gefahren, wo wir alle zusammen im Pub gefeiert haben. Unsere hauseigene Band vom Icefield hat für Livemusik gesorgt, und alles in allem ein sehr lustiger Abend!

Am Freitag dann der Höhepunkt der letzten Wochen: Ich hatte wieder einen freien Tag und bin zusammen mit dem Mechaniker Mike zu einem Helikopterstützunkt hier in den Rockies gefahren. Als Eisfield Staffmitglieder können wir kostenlos ihre Helikoptertouren mitmachen: eine Tour kostet normalerweise 200-400 Dollar! Und da es zwei 20-minuten Flüge hintereinander gab, wo zwei Plätze frei waren, hatten Mike und ich sogar das Glück gleich zwei Touren mitmachen zu dürfen!. Einfach atemberaubend, mit dem Helikopter über die Rockies zu fliegen, direkt neben Berggipfeln und Gletschern zu schweben und die vielen vielen Bergspitzen in der Ferne zu sehen. Unsere zweite Tour hat dann sogar noch einen einstündigen Zwischenstopp mitten in der Wildnis beinhaltet, wo man sonst nur zu Fuß durch eine Mehrtageswanderung hinkommt. Dort haben wir eine Kurzwanderung zu einem Wasserfall gemacht und das indische Paar, dass mit uns geflogen ist, hatte vorher für Champagner gezahlt; da aber nur die Frau getrunken hat, haben sie uns das andere Glas geschenkt, so dass wir irgendwo mitten in den Rockies neben dem Helikopter Champagner getrunken haben. Insgesamt also unglaublich was für ein Glück wir an diesem Tag hatten! Ich kann es immer noch nicht fassen dass wir die Helikoptertouren umsonst machen dürfen: Das was ich und Mike an dem Tag geflogen sind, hätte für normale Touristen insgesamt 1000 Dollar gekostet. Und wir sind mit 20 Dollar Trinkgeld für den Piloten davongekommen...

Happy Canada-Day an alle schonmal im Vorraus!

Eva

Dienstag, 16. Juni 2009

Von Schweinegrippe und Weltwirtschaftskrise

Das Hauptgeschäft hier am Columbia Icefield macht das Imperium "Brewster", ein sehr großes Unternehmen in den Rockies, das den Großteil der Touristenattraktionen besitzt: abgesehen vom Eisfeld auch die Banff Gondola, von der ich im letzten Blogeintrag berichtet habe oder abgesehen davon bieten sie auch jede Menge Bustouren an, die Reisegruppen durch die gesamten Rockies führen.
Der Souvenirladen für den ich arbeite gehört nicht Brewster, sondern er ist unabhängig und ist ein relativ kleines Familienunternehmen. Die Familie besitzt ein paar Souvenirläden in ganz Kanada verteilt wie z.B. auch an den Niagarafällen in Ontario.

Wir haben zwei Manager hier vor Ort die unsere direkten Vorgesetzten sind, doch unser wahrer Chef ist Kevin, etwa 40 Jahre aus Vancouver, dem zusammen mit seinem Vater die Souvenirläden gehören. Da er meistens von Vancouver aus das Geschäft regelt, kannte ich Kevin bisher nur aus Telefongesprächen. Dieses Wochenede kam er persönlich vorbei, und er stellte sich als ein wirklich netter und sympathischer Typ mit asiatischen Wurzeln heraus. Für heute abend hatte er das gesamte Team zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen, und insgesamt ist es wirklich sehr nett verlaufen.
Danach stand ein ernstes Thema auf dem Programm: Kevin, so hieß es vorher, wollte mit uns, also den 5 Vollzeit- und einer Halbzeitangestellten sowie den Managern, über die aktuelle"finanzielle Situation" reden.
Ich hatte vorher schon viel mitbekommen, dass Leute sich beklagten, dass dieses Jahr nicht viele Touristen kommen, da die meisten Angst vor der Schweinegrippe haben, oder einfach das Geld nicht da ist, aufgrund der Wirtschaftskrise. In der Tat ist es nicht ungewöhnlich, dass in den Laden Chinesen oder Japaner mit einer Atemmaske kommen, um sich so vor der vermeindlichen Schweinegrippe zu schützen.
Auch das Riesenimperium Brewster hat seine Probleme mit der aktuellen Lage: die bisherige Saison hat einen Umsatzrückgang von 40 Prozent gezeigt. Die Fahrer, die hier mit dem Eisexplorer auf das Columbia Icefield fahren, und quasi am Hauptgeschäft beteiligt sind, haben gekürzte Stunden, und auch im Hotel muss das Personal gekürzt werden, so dass es aktuell nur 2 Housekeeper gibt, und es nicht selten vorkommt, dass einer der besserbezahlten aber wenig beschäftigten Fahrer beim Housekeepen mitanpackt um sein Budget aufzubessern.
Ein anderes Bespiel ist der Souvenirladen: war es früher noch im Hochsommer normal, dass alle vier Kassen auf Hochtouren laufen, haben wir es bisher noch nie nötig gehabt mehr als 2 Kassen zu öffnen.

Nun mit diesem Wissen im Hintergrund, ahnte ich nichts Gutes als es hieß, Kevin wolle mit uns über die aktuelle finanzielle Lage reden. Und ich sollte recht behalten: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz so massiv abgebrochen, dass Kürzungen vorgenommen werden müssen. Wir als Angestellte sind vor die Wahl gestellt, ob wir jeder 5 Stunden weniger die Woche akzeptieren, was dann eine 30-Stunden Woche wäre (schon vorher hatten die Stunden gekürzt werden müssen), oder ob einer von uns freiwillig geht, oder im schlimmsten Fall gegangen wird. (und das alles obwohl vor einer Woche eine unserer Mitarbeiterinnen unerwartet aus persönlichen Gründen gekündigt hat, und wir damit eigentlich eh schon unterbesetzt wären)
Ich könnte mir absolut nicht vorstellen hier vorzeitig zu gehen, dafür gefällt es mir einfach zu gut, und ich glaube genauso geht es meinen Mitarbeitern, daher denke ich wird es wohl auf die 5 Stunden weniger die Woche auslaufen. Dies ist natürlich unschön für das Geld was ich mir hier gerne etwas angespart hätte... Aber mich trifft es dabei glaube ich noch am wenigsten hart, da meine Mitarbeiter auf das Geld angewiesen sind, um die hier in Kanada super teuren Studiengebühren zu zahlen.
Kevin unserem Chef gebe ich hierfür keine Schuld, ihm ging es sichtlich schlecht dabei uns diese Nachrichten überbringen zu müssen und für ihn geht es um das nackte Überleben seiner Firma. Das Ganze hat mir allerdings bewusst gemacht, wie stark die Wirtschaftskrise und auch die Schweinegrippe den Tourismus hier beeinflussen. Und auch für meinen Studiengang hat es mir etwas zum nachdenken gegeben: die Medien sind sicher mit schuld an der aktuellen Lage. Denn sie haben die Schweinegrippe doch sehr dramatisiert, weswegen wirklich viele ihre Reise nach Nordamerika gecancelt haben. In der Tat habe ich hier aber noch niemanden getroffen der tatsächlich in irgendeiner Weise in Kontakt mit der Schweinegrippe gekommen ist und es ist schon wahnisinn was für eine Panik darum gemacht wird.

Nun das war ausnahmsweise mal ein etwas ernsterer Beitrag... aber keine Sorge, ich werde weiterhin - wenn auch mit gekürztem Budget - die Rocky Mountains so gut wie möglich genießen. Und wer weiß vielleicht kommt der Aufschwung ja doch noch unerwarteterweise im Laufe des Sommers.

Bis bald,
Eva

Sonntag, 31. Mai 2009

Livin' in a Nationalpark

als ich damals in Vancouver meine Sozialversicherungsnummer beantragt habe, hat der Sachbearbeiter mich gefragt ob ich denn schon Arbeit in Kanada gefunden hätte. Als ich ihm sagte ich arbeite im Jasper-Nationalpark, meinte er "oh really? thats a damn good place to work!"
Und auch gestern, da kamen unsere direkten Nachbarn vorbei, nämlich die Nationalpark-Ranger um uns über ein paar besondere Regelungen im Nationalpark aufzuklären. Eine von ihnen nannte diesen Ort den "most amazing place in the world" um hier zu leben und zu arbeiten. Ich weiß zwar nicht ob es wirklich der beste der Welt ist, aber er gehört sicher zu einem der besten ....

Das Columbia Icefield, mein Wohn-und Arbeitsplatz, ist allerdings auch ein gutes Stück von Zivilisation entfernt. Wie schon in meinem letzten Eintrag beschrieben, ist in die eine Richtung der nächste Ort Jasper (100km entfernt) in die andere Richtung ist Banff der nächste Ort (250 km). Da könnte man denken das Leben hier ist ziemlich öde, aber im Gegenteil, ich kann es immer noch kaum fassen, dass ich an diesem atemberaubenden Ort lebe.



Ich arbeite immer 6 Tage, danach habe ich 2 Tage frei. Nach Feierabend, unternehme ich meistens etwas mit den anderen Saisonarbeitern hier, die meisten sind etwa in meinem Alter. Manchmal gehen wir nach dem Abendessen noch etwas hiken (für die weniger englisch-begabten hiken = wandern). Dieser Ort bietet ja die besten Möglichkeiten und Plätze. Manchmal haben wir auch abends draußen ein großes Lagerfeuer, mit Gitarrenmusik und Bier dazu. Hin und wieder haben wir hier auch abends eine Staffparty, oder wenn das Wetter mal nicht so gut ist oder es mal etwas ruhiger sein soll, machen wir einfach nur einen Videoabend. Ab und zu fahren wir ins weit entfernte Jasper, um mal wieder etwas Stadtluft zu schnuppern: Jasper ist ein recht schönes Städtchen und nicht sehr groß, aber das nötigste kann man dort einkaufen. Ich liebe schon allein die Fahrt dorthin, weil man in mitten durch die wunderschöne Landschaft der Rocky Mountains fährt, und immer damit rechnen kann am Straßenrand ein Elk, Karibu, Schwarzbären, Grizzly oder sogar Wolf zu erblicken. Gestern sind wir zum Beispiel nach Jasper ins Kino gefahren und haben einen Grizzly entdeckt und beobachtet wie er die Straße überqueren wollte (mehr bei meinen Bildern).

An meinen freien Tagen geht es dann zu etwas größeren Ausflügen. An meinen letzten days-off bin ich mit ein paar Leuten nach Banff gefahren, um dort dort zu campen. Dabei hatte ich die Gelegenheit Banff anzuschauen: auch eine schöne Stadt, allerdings auch wie Jasper sehr touristisch. Und irgendwie wirkt die Stadt etwas unreal in Mitten der Berge... In Banff habe ich auch die Banff Gondola genommen (dank guter Connections konnte ich mir die 30 Dollar sparen und bin umsonst hochgefahren). Mit der Gondel oben angekommen konnte man die einmalige Landschaft bewundern, einfach traumhaft diese riesigen Weiten mit den unendlich vielen Bergen und Tälern...


Das Wetter hier wird auch langsam wärmer: der Schnee schmilzt sogar hier langsam, auch wenn es letzte Woche nochmal ordentlich geschneit hat (das kann hier allerdings auch im "Hochsommer" vorkommen). Aber in den letzten Tagen hatten wir um die 20 Grad, und wenn man mal etwas aus dem Gebiet des Columbia Icefields rauskommt, ist es auch meistens ein paar Grad wärmer. Hier am Eis ist es durch die Temperaturen am Gletscher und einen von dort ausgeheneden ständigen Wind eben etwas kälter als in der übrigen Region.
So damit hätte ich auch schon alles geschrieben diesmal, und meinen Vorsatz weniger zu schreiben, und stattdessen mehr Bilder reinzustellen hab ich hoffentlich auch eingehalten. Die Bilder findet ihr wie immer in meinem Fotoalbum, diesmal unter den Ordnern "Banff" und "That's where I live!".

Good Morning nach Deutschland,
Eva

Mittwoch, 13. Mai 2009

Going West

Freitag vor rund eineinhalb Wochen bin ich von Burlington (Vermont) nach Seattle geflogen um so in den Westen zu kommen. Nach einer langen Nacht am Burlingtoner Flughafen, einer Stunde Flug zum JFK-Flughafen in NY und dortigem 5 stündigen Zwischenstopp und weiteren 6 Stunden Flug, bin ich Samstag nachmittags endlich in Seattle angekommen.

Seattle
Die Stadt hat mich für ihre Verhältnisse klischeehaft begrüßt, mit strömenden Regen. Ich habe mich also erstmal in mein Hostel begeben, dem "Green Tortoise", mitten in Downtown und sehr zu empfehlen. Dann habe ich abends noch etwas die Stadt besichtigt aber das meiste habe ich mir am nächsten Tag angeschaut. Der Sonntag war nämlich dann auch wettermäßig viel schöner und ich konnte Seattle dann doch noch bei strahlendem Sonnenschein besichtigen.
Seattle ist eine schöne moderne amerikanische Großstadt, und gleichzeitig noch recht überschaubar, also nicht zu groß. Die Stadt hat wirklich viel grün mit vielen Bäumen was sie sehr gemütlich macht. Für mich war das ganze grün total ungewohnt, da zu der Zeit als ich Quebec verlassen hatte, dort die Bäume noch keine Blätter hatten. Das einzige was mir an Seattle wirklich negativ aufgefallen ist, ist das in den Straßenecken unglaublich viele Penner sind, und man dauernd von ihnen angesprochen wird.

Grenzgeschichten
Abends ging es dann weiter mit dem Greyhoundbus nach Vancouver. Die Greyhoundfahrt war eine Geschichte für sich. Ich war ja schon mit dem Greyhound von Montreal nach Burlington gefahren, und im Gegensatz zu jener Fahrt, ist dieses Mal nicht alles ganz glatt gelaufen.
Angefangen hat es noch vor der Abfahrt. Neben mich hat sich eine junge Frau gesetzt und da sich die Abfahrt etwas verzögerte, ist sie noch einmal aus dem Bus ausgestiegen um auf die Toilette zu gehen. Sie fragte mich vorher ob ich so lange auf ihre Sachen und ihre Handtasche aufpassen könne und ich sagte natürlich mit einem "sure" zu. Als sie noch draußen war, stieg dann die Busfahrerin ein und startete den Bus. Ich und andere um mich herum riefen der Busfahrerin zu, dass noch ein Passagier fehlt, aber die Busfahrerin fuhr einfach los. Also bin ich nach vorne gerannt um der Busfahrerin noch einmal zu sagen, dass sie einen Passagier zurückgelassen hatte. Diese entgegnete mir dann nur kalt "she shouldn't have gone out then". Ich war perplex und konnte es gar nicht fassen. Ich ging zurück zu meinem Sitz während neben mir auf meinem Nachbarsitz noch sämtliche Sachen der zurückgelassenen Passagierin lagen, mit Handtasche und allem drum und dran... Eine meiner anderen Sitznachbarn hat die Sachen dann an die Busfahrerin weitergegeben, mit den Worten "those are the things of the person you left at the station". Die Busfahrerin hatte hier eindeutig die Grenze überschritten.

Während der Busfahrt dann, saß hinter mir saß eine Frau die wohl einer anderen an der Station ihr Handy geliehen hatte. Auf diesem Handy wiederum rief der Ehemann der Frau, die sich das Handy geliehen hatte an, um mit ihr zu sprechen. Diese wiederum war so tief im Schlaf, dass sie wohl nicht wach zu kriegen war. Es stellte sich heraus, dass die schlafende Frau ihre Station verpasst hatte, an der sie hätte aussteigen müssen. Der Mann hat dann die Verfolgung von unserem Bus aufgenommen und hat bei der nächsten Haltestelle, die etwa eine Stunde von der vorigen entfernt war, versucht seine Frau wach zu rütteln. Diese schlief jedoch immer noch tief und fest. Ich nehme an sie war voll von Alkohol oder Drogen, jedenfalls dauerte es sicher 10 Minuten, bis die Frau endlich mit ihrem Mann aus dem Bus ausgestiegen ist... sehr grenzwertig!

Dann sind wir irgendwann im Laufe des abends an der kanadischen Grenze angekommen. Ich musste dort mein Studentenvisum in ein Work und Travel Visum tauschen das mir erlauben würde, hier in Kanada zu arbeiten. Beim Visum ist zum Glück alles glatt gelaufen, abgesehen davon dass ich beinahe statt einem offenen Visum (was mir erlaubt überall in Kanada für jede Stelle die ich will zu arbeiten) nur ein Visum für meine aktuelle Arbeit gekriegt hätte. Diesen Fehler haben wir aber rechtzeitig gemerkt und es ist alles gut gelaufen. Das Ganze hat aber doch relativ lange gedauert, und ich hatte schon Angst, das die Busfahrerin auf die Idee kommen könnte ohne mich weiter zu fahren.... das hat sie aber zum Glück nicht gemacht. Endlich war dann auch mein Visum fertig, und ich wollte mich zurück zum Bus machen. Dann der Schreck: mein Gepäck, also meine 2 großen Koffer, mit all meinen Sachen, war auf einmal verschwunden. Ich konnte es mir nicht erklären und fragte die Grenzbeamte die mein Visum bearbeitet hatte aber sie wusste auch nichts. Dann bin ich zur Busfahrerin, ob sie es vielleicht schon verladen hatte, aber auch sie wusste von nichts. Also bin ich zurück in das Grenzbüro, und dann nach einiger Verwirrung, stellte sich heraus, dass das Gepäck zwei andere Grenzbeamte genommen hatten. Sie hatten es für das Gepäck eines Gefangenen gehalten und es schon in den Gefangenentransporter verladen!! Glück gehabt, dass ich es noch rechtzeitig gemerkt habe, denn hart an der Grenze, und mein Gepäck wäre irgendwo in einem Gefängnis gelandet!!

Vancouver
Dort habe ich im Backpackerhostel "Samesun" übernachtet. Auch sehr zentral gelegen, und voll von anderen Kanada-Abenteurern :-).
In Vancouver war ich leider sehr viel mit organisatorischen Sachen beschäftigt. Ich musste mir Arbeitskleidung besorgen, eine Sozialversicherungsnummer beantragen, ein kanadisches Konto eröffnen (das hatte ich in Quebec die ganze Zeit über nicht gebraucht, da ich ja mit meinem Studentenvisa kein Geld verdienen durfte)und die wichtigsten Sacen wie Shapoo schon im Vorraus einkaufen, da ich hier in den Rockies keine guten Einkaufsmöglichkeiten habe...
Dennoch habe ich mir es natürlich nicht entgehen lassen die Stadt anzuschauen. Das Wetter war die gesamtem 4 Tage als ich da war leider immer stark bewölkt, so dass ich die Stadt nur unter Wolken sehen konnte. Sehr schade zwar, aber die Stadt war trotzdem sehr beeindruckend. Die Berge um die Stadt herum und das angrenzende Meer bzw eher eine Bucht macht die Stadt zu etwas besonderem. Außerdem sind rings um die Stadt herum viele große Parks. Einer davon ist der Stanley Park, der wirklich riesig ist mit vielen verschiedenen dort lebenden Tierarten. Der Park ist eine Art Halbinsel, so dass man ihn zu Fuß oder mit dem Fahrrad umrunden kann. Dabei kann man den wunderschönen Ausblick auf das Meer, die Berge und die Stadt genießen.
Ansonsten hat Vancouver mit seinen unterschiedlichen Stadtteilen viele verschiedene Facetten: z.B. ein recht großes Chinatown, das altertümliche Gastown oder die Innenstadt mit der belebten Granville Street (die zur Zeit leider eine einzige Baustelle ist da als Vorbereitung für die Olympischen Winterspiele gebaut wird).

Die Columbia Icefields
Donnerstag abend bin ich dann wieder von Vancouver weiter, und habe wieder den Greyhound genommen, um die 11 Stundenfahrt nach Jasper mitten in den kanadischen Rocky Mountains auf mich zu nehmen. Da der Bus nachts gefahren ist, konnte ich währenddessen leider nicht viel von der Landschaft anschauen, im Dunkeln habe ich jedoch die Umrisse der Bergketten erahnen können.
Von Jasper, einem kleinen Ort mitten im Jasper-Nationalpark ging es dann wieder mit einem anderen Bus weiter, um zu meinem endgültigen Ziel, dem 100 km entfernten Columbia Icefield zu kommen. Auf dem Weg dorthin, hatte ich sehr viel Glück, erst waren am Straßenrand eine Horde "Elks", und später dann, haben wir durch das Gestrüpp sogar noch einen recht großen Bären gesehen! Laut dem Busfahrer ein echter Grizzlybär! Leider habe ich meinen Fotoapparat zu spät gezückt, so dass ich nur ein relativ schlechtes Bild von ihm machen konnte.

So, aber nun zum Columbia Icfield: Es ist meine neue Arbeitstätte und mein neuer Wohnort zugleich. Hier werde ich die nächsten Monate leben und Geld verdienen. Es ist sehr abgelegen und der nächste Ort ist das 100 km enfernte Jasper. Und hier gibt es wirklich nur die Touristenattraktion des Columbia Icefields. Es ist ein riesiger Gletscher mit einer Fläche von 325 km² und bis zu 365 m Tiefe.

Hier oben ist es auch Streckenweise noch sehr kalt, es kommt oft vor dass es schneit, aber es ist auch gleichzeitig wechselhaft, so dass wir auch Temperaturen bis zu 15 oder mehr Grad haben. Dafür ist die Landschaft aber wirklich super schön. Um uns herum sind lauter weiße Berggipfel und wenn ich aus meinem Zimmerfenster schaue, ist einer direkt vor mir. Der Schnee soll bis zum Sommer allerdings komplett von den Bergspitzen verschwunden sein, auch wenn es selbst im Sommer noch vorkommen soll, dass es hier schneit.

Mit meinem neuen Job hier habe ich glaube ich wirklich einen Glückstreffer gelandet. Die Arbeit ist okay, ich arbeite im Souvenirladen an der Kasse oder im Lager, werde mit 11.5 CAD/ Std recht gut bezahlt und die Mitarbeiter und Vorgesetzten sind alle sehr nett.
Ich muss immer 6 Tage am Stück arbeiten und habe dann 2 Tage frei. In meiner freien Zeit kann ich, da ich Staffmitglied bin, an Touren die hier angeboten werden, zum Icefield, oder auch in andere größere Orte wie Banff oder Jasper, kostenlos teilnehmen.
Hier arbeiten und leben noch viele andere Saisonarbeiter, so dass ich hier trotz Abgeschiedenheit sicher nicht vereinsamen werde. Ich bin wie alle anderen Staffmitglieder in einer Art Wohnheim untergebracht, habe ein schönes Zimmer, was größer ist als das was ich an der Uni in Quebec hatte, mit (fast) eigenem Bad (ich teile es mit meinem Nachbarszimmer, aber momentan wohnt da noch niemand).
Und das beste: für die Staffmitglieder wird immer Frühstück, Mittag- und Abendessen zubereitet, so dass ich für mich selbst nicht kochen muss und immer etwas zu essen da ist. Eine Wohltat, nachdem ich die letzten Monate im Wohnheim in Quebec immer für mich selbst kochen musste!

Also insgesamt glaube ich habe ich es hier ganz gut getroffen, und es wird sicher ne super Zeit hier. Das einzige Problem ist, ist dass mein Internet wirklich schlecht bis manchmal gar nicht funktioniert, so dass ich, auch wenn ich frei habe, kaum kontrollieren kann, wann ich ins Internet kann. (-> um meine Fotos hochzuladen, bin ich extra nachts aufgestanden...) Noch dazu habe ich hier kein Telefon, ich bin also am aller besten per E-Mail erreichbar (selbst Facebook und Skype sind für dieses Internet Schwerstarbeit...).

Achja, und ich muss meinen letzten Eintrag korrigieren: Hier In den Rockies gilt natürlich die Mountain-Zeitzone, dass heißt es sind statt den 9 Stunden doch "nur" 8 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland.

So, jetzt habe ich aber alles geschrieben. Ich sollte anfangen Preise zu vergeben, für diejenigen die solange durchhalten ;-)

Bye,
Eva

PS:
kleine Anekdote am Schluss: Es ist immer witzig, wenn Deutsche in den Giftshop kommen. Als ich heute an der Kasse einem deutschen Ehepaar den zu zahlenden Endbetrag auf deutsch genannt habe, meinten sie erstaunt "oh, your german is very good!"

Freitag, 1. Mai 2009

Québec - Je me souviens...

soooo,

die Koffer sind gepackt, mein Zimmer ist leer, die meisten Leute habe ich verabschiedet... morgen früh geht es auf in die weite Reise in den Westen.

Aber Québec und die vielen Erfahrungen die ich hier gemacht habe werden mir schon sehr fehlen...
Hier in Québec steht der Spruch "je me souviens", übersetzt "ich erinnere mich" auf dem Nummernschild jedes Autos, er ist das offizielle Motto der Provinz.
Ich werde mich noch lange an Quebec erinnern, für mich dabei typisch quebecische Dinge an die ich mich erinnern werde sind...

...der accent quebecois: là là, bienvenue, grisse, grissement, tarbarnac, tarbarnouche, hostie, callis, chaise [ausgesprochen -> Scheise], chum, c'est plate, c'est le fun, chandail, pas pentoute, tu veux tu?, on veux tu?, icit, il fait frette!, petite chose [gesprochen: petsite schouse], cé correct, a tantôt
...chambre 5559, poste 11067
...Temperaturen unterhalb von -30 Grad
...die Poutine die ich mittlerweile sehr zu lieben gelernt habe (ich glaube ich hatte sie hier anfangs mal etwas kritisch beschrieben...)
...der Quietschekäse der Poutine
...der viele Platz überall
...seltsame Alkoholgesetze: nicht an öffentlichen Plätzen trinken, nach 23 Uhr nicht mehr Alkohol kaufen können und nach 3 Uhr nachts nichts mehr ausgeschenkt bekommen
...die Clubs die um 3 Uhr zu machen
...teurer Alkohol und teuren Käse
...fehlendes Brot
...billiger Tofu
...Nummernschilder auf den Autos nur hinten, nicht vorne
...ein Leben ohne Handy
...breite Straßen mit viel Platz
...Motels an allen großen Straßen
...der Schnee
...der weiße schönen Pulverschnee
...der hässliche schwarze Schnee am Schluss
...das unbeschreiblich freie Gefühl nach so einem langen Winter endlich Frühling zu haben
...die legendäre petite Grenouille
...der PUB!
...die schlechte Musik im Pub, die man dann doch irgendwann lieben lernt
...Party im Dagobert
...gemütlich im Sakrilege
...gute Livemusik in den Voutes Napoleon
...viel Bier im Liquor Store
...Café moka bei Tim Hortons
...gemütlich im Second Cup
...Poutine bei Chez Ashton
...die Cowboys fringants
...die "Wäscheleinen" im Bus, um Stop zu drücken
..."Il faut profiter!"
...der Dauerwind
...die Ampeln die auf der anderen Straßenseite sind
...die Trinkwasserspender die überall aufgebaut sind
...der Deppanneur
...beim Rausgehen 5 Schichten anzuziehen und immer noch frieren
...schmerzende Lungen zu haben, weil die Luft die man einatmet so kalt ist
...bei Wind und Wetter ins Einkaufszentrum laufen
...das riesige Einkaufszentrum
...die Pichets (Bierkrüge) mit entweder blonde, blanche oder rousse
...die Küche vom Pavillon Lemieux
...mein überheiztes Zimmer, in dem trotz starker Minusgrade fast immer das Fenster auf sein musste
...das zweisprachige Montreal, schön im Sommer als auch im Winter
...Weihnachten bei Martina
...in den Schnee springen und dann darin versinken
...der Aufzug Pavillon Lemieux: ewig auf den Aufzug warten, billig angemacht werden, steckenbleiben im Aufzug
...die Tunnel der Université Laval
...der Sankt Lorenz Strom
...Eisschollen auf dem Sankt Lorenz Strom
...der Ahornsirup
...Roadtrips nach Toronto, Ottawa und zu den Niagarafällen
...nach New York, Washington und Boston
...nach New Brunswick und Nova Scotia
...zum Lac St Jean und nach Tadoussac
...in die Gaspésie
...die idyllische Innenstadt von Quebec
...die vielen vielen Leute ohne die alles nicht annähernd so lustig gewesen wäre - sowohl die internationalen, als auch die Quebecer.

Da bleibt mir nur das Fazit: Tarbarnac, c'était grissement le fun là là!! (französisch-Könner die nie in Qubebec waren, werden bei diesem Satz wohl an ihre Grenzen kommen ;-))
Aber jetzt geht es los mit einem neuen Kapitel, ich freue mich schon auf die nächsten Monate in Westkanada... Dort werde ich dann wohl auch nicht mehr ganz so leicht zu erreichen sein, denn es sind nicht mehr 6 Stunden, sondern 9 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland. Und noch dazu ist erstmal Schluss mit viel Internet und Studentenleben, sondern ich werde durch meinen Job wohl dauernd beschäftigt sein... Ich versuche aber trotzdem so regelmäßig wie möglich meinen Blog upzudaten!!

Den nächsten Eintrag gibt es von der anderen Seite Kanadas!
Ein letztes mal "Au revoir!" (als nächstes gibt es nur noch bye bye),

Eva