Dienstag, 4. November 2008

Road Trip: Toronto, Niagarafälle und Ottawa

Bonjour,

so endlich komme ich auch mal wieder zum bloggen. Wie ich ja schon angekündigt hatte, war ich letzte Woche in der "Semaine de lecture" (= "Lesewoche" oder auch gerne mal "Semaine de relache" genannt, was so viel heißt wie "lockere Woche" ;-) ) auf einem Roadtrip nach Toronto, zu den Niagarafällen und auf dem Rückweg zu einem kleinen Abstecher nach Ottawa. Mit dabei waren Luisa und Christina, zwei deutsche Mädels aus Passau, sowie Amelie, eine Französin (was sehr nützlich war, damit wir gezwungen waren untereinander französisch zu reden). Nach einem komplett verregneten Tag Autofahrt sind wir abends in unserem ersten Ziel Toronto angekommen.
In der Stadt selbst würde ich 3 persönliche Höhepunkte nennen: Zum einen natürlich der obligatorische CN Tower, der mit 553 Metern der höchste Fernsehturm der Welt ist. Von oben hat man dementsprechend auch einen wahnsinnigen Ausblick auf die Millionenmetropole, sowie auf den Ontariosee, den kleinsten der fünf (aber trotzdem für einen See riesgen) nordamerikanischen Great Lakes. Leider war es an dem Tag aber stark bewölkt, weshalb der Ausblick sich dann doch etwas in Grenzen hielt....Der zweite Höhepunkt für mich war dann, als wir mit einer kleinen Fähre zu den benachbarten Inseln auf dem Ontariosee gefahren sind. Von dort hatte man wieder einen tollen Blick auf die Wolkenkratzer Torontos!
Außerdem waren wir abends dann noch in Torontos Chinatown, und von dort aus haben wir eher unbeabsichtigt einen Abstecher in eine Art Hippieviertel gemacht. War echt witzig, weil an jeder Straßenecke kleine Bands oder Sänger für musiziert haben, während dazu in der ganzen Straße kräftig herumgetanzt wurde (nur weiß ich nicht, ob das dort immer so ist, oder ob es nur am kommenden Halloween lag...). Außerdem waren die Häuser dort alle sehr kreativ bemalt... Alles in allem war es echt sehenswert in Toronto, obwohl ich mir die Stadt irgendwie doch größer vorgestellt hätte...


Nach zwei Tagen Toronto ging es weiter zu den Niagarafällen. Wir sind abends angekommen und konnten uns gleich die Niagarafälle wie sie bei Nacht beleuchtet werden ansehen: sie werden abwechselnd mit allen möglichen Farben angestrahlt. Am nächsten Tag dann haben wir uns die Fälle auch bei Tageslicht angeschaut und eine Tour hinter die Fälle mit gemacht. Die eigentlich sonst auch obligatorische Bootsfahrt mit der "Maid of the mist", die einen hautnah an die Fälle bringt, konnten wir leider nicht mitmachen, da das Boot seit Mitte Oktober in der Winterpause ist....
An sich sind die Niagarafälle wirklich groß und gigantisch, aber leider wird davon viel durch das drumherum kaputt gemacht. Direkt daneben stehen nämlich Hochäuser, Casinos, Motels, Bars und Souvenirläden, so dass die ganze Stadt daneben mehr an eine Art Las Vegas erinnert. Und das passt wirklich nicht zu den Niagarafällen. Ich finde dadurch wird ihnen einiges an Atmosphäre weggenommen!


Dann haben wir uns schließlich von der Gegend um die Great Lakes und dem Ontariosee (der mit seiner Größe und seinen Wellen eher das Mittelmeer als einen See erinnert) wieder verabschiedet und sind nach Ottawa weiter gefahren.
Als wir dann am morgen von unserem Motel, was noch circa eine Stunde von Ottawa entfernt war, aufbrechen wollten, die große Überraschung: Es hatte über Nacht geschneit! Teilweise lagen auf dem Weg nach Ottawa bis zu 15 cm Neutschnee!! Und dementsprechend kalt war es auch, was wiederum dazu führte dass wir uns in Ottawa außer dem kanadischen Parlament nicht mehr allzuviel angesehen haben, denn es war wirklich eisig kalt draußen!!! (jaja daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen...)
Auf dem weiteren Rückweg ist dann nichts besonders aufregendes mehr passiert, außer dass wir noch zufällig an den Chutes St-Ursule (Wasserfällen von St Ursule) vorbeigefahren sind, die wahrscheinlich eher unbekannt sind, aber trotzdem sehr sehenswert. Achja und dann hatten wir noch eine kleine Reifenpanne. Eine Fahrtstunde von Quebec entfernt ist uns aufgefallen, dass einer der Hinterreufen einen ziemlich platten Eindruck machte... Nach einigem Hin und Her und telefonischer Rücksprache mit unserem Autovermieter hat Amelie, die zwar keinen Führerschein hat, aber wohl öfter schonmal Reifen gewechselt hat (was ich mit Führerschien noch nie gemacht habe), die Initiative ergriffen und angefangen dann den Reservereifen drauf zu machen. Dann kamen aber doch noch zwei Männer vorbei, die klischeehaft das Ruder in die Hand genommen haben und uns innerhalb von 5 Minuten den Reifen ausgewechselt haben. Damit sind wir dann aber auch gar nicht weit gefahrens sondern "nur" zum nächstens Sitz unseres Autovermieters (den wir nach ca zwei Stunden Irrfahrt innerhalb des Industriegebiets von Trois-Rivière auch endlich irgendwann gefunden haben). Dieser hat dann wieder einen richtigen Reifen drauf gemacht und wir konnten unbesorgt weiterfahren. Tja ein kaputter Reifen gehört eben auch zu einem echten Roadtrip!

Ja das war das wichtigste vom Roadtrip... ansonsten ist hier auch in der Zwischenzeit nicht mehr so viel passiert. Meine Klausuren habe ich mittlwerweile geschrieben (3 schon vor dem Trip und diese waren auch alle relativ einfach) und heute noch die letzte (die eigentlich auch vor der Semaine de lecture hätte stattfinden sollen, aber wegen eines Professorenstreiks verschoben werden musste). Aber diese Klausur heute hatte es wirklich in sich... Eigentlich habe ich mich gar nicht so schlecht vorbereitet gefühlt, aber es war wirklich sehr schwer! Einerseits waren die Fragen schwer (was auch die Quebecer mit denen ich später gesprochen habe fanden), aber für mich kam noch dazu dass die Fragen auch schwer formuliert waren, so dass ich diese teilweise noch nicht mal verstanden habe... Ich glaube ich hab noch nie so eine schlechte Klausur an der Uni abgegeben. Und das auch noch bei einem Fach was ich mir für mein Studium in Augsburg anrechnen lassen könnte... Aber naja ich nehms mit Humor hab auch während der Klausur schon dauernd über meine grottenschlechten Antworten grinsen müssen ;-).

Ansonsten war hier noch Halloween angesagt, was hier wirklich sehr begeistert gefeiert wird. Ich und Luisa und Christina haben uns zu einer Halloween Party kurzfristig unsere eigenen Kostüme gebastelt, zwar nicht nach dem Motto gruselig, aber doch ganz witzig: Wir haben uns alle die gleichen T-Shirts bemalt und waren zusammen eine German Soccer Mannschaft =).


Okay, ich glaub das wars dann mal wieder von mir. Lasst mal wieder was von euch hören!
Eva