Mittwoch, 29. April 2009

Die letzten Wochen in Québec

Hallo, hallo,

so jetzt ist mein Quebec-Aufenthalt an der Univeristé Laval schon wieder so gut wie vorbei... die Uni ist seit letzter Woche beendet, die Klausuren geschrieben und mein Wohnheimzimmer muss ich am Freitag räumen. Danach geht es für mich los in den Westen Kanadas...
Aber vorher will ich euch natürlich nicht vorenthalten was ich die letzte Zeit hier noch so gemacht habe.

Zunächst einmal war Judith hier, eine Freundin aus Augsburg, die jetzt auch 9 Monate lang zum Work und Traveln in Canada war. Sie war aber an der Westküste und hat mich jetzt vor dem zurück-nach-Deutschland-fliegen noch eine Woche besucht. Was wir so alles gemacht haben, kann man am besten in ihrem Blog nachlesen... Aber hier nochmal die Kurzfassung. Zusammen mit Luisa haben wir ein Auto gemietet und sind an den Lac St Jean gefahren. Der Lac St Jean ist ein großer See, etwa 3 1/2 Stunden von hier entfernt. Dort waren wir im Zoo St. Felicien... Es war sehr schön dort, auch wenn wir Saisonbedingt noch nicht alle Tiere sehen konnten. Das schöne an dem Zoo ist, dass die meisten Tiere realtiv viel Platz und so auch für einen Zoo recht artgerecht gehalten werden.
Die Hauptattraktion waren aber die Eisbären: Diese haben ein großes Schwimmbecken, was von den Besuchern durch eine Glasscheibe getrennt ist, so dass man also ganz nah neben den schwimmenden Eisbären steht.

Danach sind wir weiter nach Chicoutimi, einem schönen Ort direkt am Saguenay-Fluss. Auf dem Weg dorthin hatten wir nochmal verdammtes Gück: Judith saß am Steuer und ist wohl in einer Ortschaft zu schnell gefahren. Als wir den Ort verließen wurden wir mit Blaulicht von einem Polizeiwagen verfolgt und mussten am Straßenrand anhalten. Der Polizist war dann aber supernett, und als er hörte dass wir aus Deutschland kommen, hat er noch Witze darüber gemacht, dass man hier ja nicht so schnell wie auf den deutschen Autobahnen fahren könne. Aber man könne außerhalb von Ortschaften bei 90-er Begrenzung auch ohne Weiteres 100 oder 110 fahren. Danach hat er noch gesagt "soyez prudentes!" (-> seid vorsichtig) und ist ohne dass wir eine Strafe zahlen mussten wieder gegangen. Ich glaube sowas könnte einem in Deutschland nicht passieren!
Am nächsten Tag sind wir dann weiter nach Tadoussac gefahren und haben eine kleine Tour durch das idyllische Tadoussac gemacht. Auf dem Rückweg sind wir dann nochmal auf der Ile d'Orleans vorbei und hatten von da aus einen sehr schönen Blick auf Quebec-City.
Am Tag darauf ging es für mich und Judith gleich weiter per Mitfahregelegenheit nach Montreal, wo wir Fabi und Reiner getroffen haben, die ja beide mit uns in Augsburg studieren und auch momentan ein Auslandssemester in Montreal machen. Dort haben wir dann bei zwei wundeschönen sonnigen Tagen noch ein bisschen Montreal erkundet und dann hieß es auch schon wieder Judith verabschieden, weil sie weiter nach Deutschland geflogen ist.


Die Woche drauf war ich dann vorallem mit organisatorischen Sachen und lernen für die Klausuren beschäftigt.
Danach ging es als Abschlussfahrt noch 4 Tage in die Gaspesie, einer sehr beliebten Touristenregion der Quebecer. Die Gaspesie ist eine Art Halbinsel, sie liegt an dem Punkt, an dem der Sanktlorenzstrom in den Atlantik mündet und ist ein großes Naturparadis.
Diesmal waren wir zu siebt in einem großen Van unterwegs: zwei Spanier und 5 Deutsche. eine sehr seltsame Mischung... Diese Mischung hatte es auch in sich und wir hatten ein Wochenende vor uns was recht chaotisch werden sollte. Los ging es schon an dem Morgen, als wir das Auto vom Vermieter geholt haben. Erstmal hatten wir Probleme unser aller Gepäck in den Kofferraum zu verfrachten. Irgendwann hatten wir das dann geschafft und los gings! ...naja, das dachten wir jedenfalls...bis wir gemerkt haben, dass einer der 7 Anschnallgurte geklemmt hat, so dass es unmöglich gewesen wäre, dass wir uns alle anschnallen. Bei einer so langen Autofahrt natürlich nicht so vorteilhaft, lagen doch mehr als 1500 zu fahrende Kilometer vor uns. Also haben wir dem Autovermieter Bescheid gesagt und etwa eine Stunde später einen neuen Van gekriegt... Im Endeffekt hatten wir dann aber trotz des Zeitverlusts Glück im Unglück und mussten als Schadensersatz statt den eigentlichen 344 Dollarn für das Auto doch nur 244 bezahlen! Da haben wir den Zeitverlust natürlich gerne in Kauf genommen.
Also konnte es dann mit dem neuen Van endlich losgehen, auf zum Highway in Richtung Gaspesie! Nunja... kaum waren wir eine Weile auf dem Highway, haben hinter uns auch schon wieder die Polizeilichter geleuchtet. Ein Polizist hat uns wieder mal angehalten weil Antonio, einer unserer Fahrer, wohl zu schnell gefahren ist... ja und auch dieser Polizist hätte eigentlich einen guten Batzen Geldstraße einkassieren können. Aber im Endeffekt hat auch er darauf verzichtet!! Auch er hat es bei einer Verwarnung verlassen, wahrscheinlich weil wir eben den Ausländerbonus hatten. Auch dieser Polizist war wieder super nett und als er hörte das wir in die Gaspesie fahren wollen, hat er uns sogar noch mit ein paar Touristentipps versorgt! Ich konnte mein Glück kaum fassen! Das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen nichts zahlen müssen!!

Nun das war nur der Anfang des wie gesagt chaotischen Wochendendes... dazu kamen dann noch der in einer Supermarkttoilette vergessener Geldbeutel von Regina (aber später wiederbekommen), ein verlorener Fotoaparrat von Maren (später wiedergefunden), und die andauernden Versuche meinerseits von jeder möglichen Telefonzelle zwei Typen in British Columbia wegen zweier Jobs anzurufen... (Ich habe hier ja kein Handy, weil man es hier nicht braucht, also war ich auf Telefonzellen angewiesen).
Außerdem hatten wir dann in einem Motel noch eine kaputte Dusche, in der der Wasserhahn nicht mehr zugedreht werden konnte. Nach vielen langen vergeblichen Versuchen ihn wieder zuzudrehen, ist irgendwann der ganze Duschknopf abgefallen und das Wasser ist mit großem Druck sowohl aus dem Hahn als auch aus Regulierknopf geschossen... Wir haben dann versucht den ca 18 jährigen Sohn der Motelbesitzer wachzuklingeln, da dieser an diesem Wochenede wohl allein für alles verantwortlich war und die Eltern nicht da waren. Als wir es dann irgendwann gegen 10 Uhr geschafft hatten ihn wachzuklingeln, machte er stark den Eindruck einer durchzechten Partynacht und meinte dann auch nur, er bräuchte jetzt erstmal einen Kaffee und würde sich später darum kümmern. Wir sind also weitergefahren und fragen uns bis heute, ob das Motel wohl noch steht, oder ob es in Wassermassen versunken ist.

Aber nun zur eigentlichen Reise: nachdem wir am ersten Tag fast nur gefahren sind, sind wir am zweiten Tag in einen Nationalpark wandern gegangen. Und kaum zu glauben aber wir hatten super warmes Wetter!! Blauer Himmel, und wahnsinnige 20 Grad! (In Quebec Stadt sollen es an diesem Tag sogar bis zu 27 Grad gewsen sein... und das für einen April!!). In dem Nationalpark war es aber auch sehr bergig und es lag noch jede Menge Schnee vom Winter. So kam es dann, dass wir also bei unserer Wanderung im Schnee versunken sind, aber gleichzeitig mit T-Shirts rumgelaufen sind, weil es so super warm war! An diesem Tag habe ich mir auch meinen ersten leichten Sonnenbrand in diesem Jahr geholt...
Beim Rausfahren aus dem Nationalpark hatten wir dann wieder echtes Glück: Wir haben einen Elch gesehen! Dieser war aber sehr scheu, nicht so wie die, die ich schon in Nova Scotia gesehen hatte. Aber trotzdem immer wieder ein tolles Erlebnis, einen Elch in Kanadas Wildnis zu beobachten - und es ist wirklich ein sehr großes Glück Elche zu Gesicht zu bekommen... ich habe sogar shcon von Quebecern gehört die in ihrem lebLn noch nie einen gesehen haben.
Anonsten haben wir auf unserem Trip vorallem von der Tollen Landschaft profitiert... Die ganze Fahrt ging am St Lorenzstrom und am Meer entlang und im Landesinneren waren viele Berge. Eines der Höhepunkte auf unserer Tour war auch der Rocher Percé, ein eindrucksvoller großer Kalksteinfelsen, der sich steil aus dem Meer erhebt. Nicht umsonst ist er auch das Wahrzeichen der Gaspésie.

Dann hatten wir wieder eine lange und lustige Autofahrt zurück nach Quebec und jetzt sind für mich hier wirklich die letzten Tage angebrochen. Ich kann es kaum glauben, dass ich in wenigen Tagen nur mit zwei Koffern bepackt Quebec verlassen werde. Am Freitag beginnt dann mein Trip in den Westen Kanadas. Erst fliege ich nach Seattle und bleibe dort einen Tag. Von dort reise ich dann wieder nach Kanada ein, damit ich mein Studentenvisum an der Grenze zu dem Work und Travel-Visum wechseln kann. Dann bleibe ich ein paar Tage in Vancouver und fahre dann mit dem Greyhoundbus 13 Stunden lang bis in das Herz der Rocky Mountains. Dort wartet dann mein Sommerjob auf mich: seit gestern habe ich die Zusage für die Arbeit in einem "Giftshop" inmitten von den Nationalparks Jasper und Banff... Ich bin schon sehr gespannt und freue mich endlich auch Vancouver und die Rocky Mountains kennenzulernenen. Aber es wird mir auch sehr schwer fallen hier von Quebec und all den Leuten Abschied zu nehmen...

À bientôt nach Deutschland,
Eva

Samstag, 4. April 2009

Culture québécoise, eine Schlittenhundetour, Ahornsirup und eine starke Bronchitis

Hallo Leute,

erstmal sorry, ich hätte eigentlich schon viel früher wieder schreiben müssen, aber das wird jetzt nachgetragen.

Wie ihr ja wisst, bin ich Mitte März 22 geworden... Das habe ich natürlich hier auch gebührend gefeiert. Da ich ja an einem Sonntag Geburtstag hatte, habe ich von Samstag auf Sonntag reingefeiert. Erst habe ich zum Vorglühen ein paar Leute zu mir eingeladen. Ok, so easy wie sich das jetzt anhört war das eigentlich nicht: denn mein kleines Zimmer hier hat nur ungefähr 12 Quadratmeter, und eingeladen waren ungefähr 20 Leute... Naja ein Paar sind dann schon früher gekommen und teilweise auch früher gegangen, deshalb waren es zu Höchstzeiten 15 Leute in meinem Zimmer und hat eigentlich ganz gut funktioniert! Danach sind wir dann kurz vor 12 Uhr weitergezogen, in die "Petite Grenoulle" um dort in meinen Geburtstag reinzufeiern. Die Petite Grenouille, das ist gar nicht so einfach zu erklären, was das genau ist, weil es in Deutschland soetwas nicht gibt. Sie ist soetwas wie ein Club, eine Bar oder Disko und nennt sich "Boite à chansons" was auf deutsch so viel heißt wie Liederkiste. Dies ist etwas typisch quebecisches: Jeden Abend spielt dort ein Sänger mit Gitarre live-Lieder. Die Lieder sind auch meistens sehr bekannt und beliebt und das Ganze sorgt dann für eine besondere Stimmung. Ist jedenfalls eine meiner Lieblingsclubs hier, weil echt immer gute Musik gespielt wird und die Stimmung einfach immer super ist!
Tradition ist es hier auch in den Boite à Chansons, wenn man Geburtstag hat, dass man dann auf die Bühne des Sängers muss und zu einem bekannten Lied erst mit einem Bier in der Hand einen bestimmten Tanz ausführen muss, und dann das Bier auf Ex trinken muss. Das ist mir dann natürlich auch nicht erspart geblieben und ich musste also auch rauf auf die Bühne. Aber ich hatte das Ganze zum Glück vorher schon oft genug gesehen, deswegen wusste ich auch in etwa wie die Choreographie zu dem Lied geht, und das Bier-exen habe ich dann auch gut gemeistert... das quebecische Geburtstagsitual habe ich also bestanden ;-)

In den darauffolgenden Tagen bin ich dann leider nicht so gut in mein neues Lebensjahr gestartet. Dienstags abends hatte es mich dann erwischt und ich habe eine ziemlich heftige Grippe eingefangen. Ich lag daraufhin tagelang mit Husten und Fieber im Bett und mir ging es wirklich sehr dreckig. Ich würde sogar sagen so schlecht ging es mir nicht mehr seit ich mit 14 meinen Blinddarm rausbekommen habe. Es war als hätte jemand sämtliche Energie aus meiem Körper herausgezogen, und für mich war jeder Schritt, ja jede Handbewegung ein riesiger Kraftaufwand... naja aber ich will euch jetzt nicht von meinen krankeitsgeschichten langweilen, aber diese Grippe kam wirklich zum ungünstigsten Zeitpunkt.
Ich hätte nämlich eigentlich eine Klausur für einen Kurs, den ich mir in Augsburg anrechnen hätte können, gehabt, aber in meinem Zustand konnte ich unmöglich lernen. Ich hätte die Klausur zwar später nachholen können, aber ich habe mich dann entschieden den Kurs zu kicken, damit ich mehr Zeit hier in meinem letzten Monat in Quebec habe, und ich denke nicht, dass ich das bereuen werde!

Ja, außerdem war zu dieser Zeit dann noch Schlittenhundefahren gebucht! Das war Freitags, also auch zu der Zeit als ich noch krank war. Aber da es schon bezahlt war, und für mich für diesen Winter die letzte Möglichkeit gewesen wäre, und das Schlittenhundfahren ganz oben auf meiner To-do-Liste hier stand, hab ich es trotz Erkältung gemacht! Es waren auch nur zwei Stunden draußen und die Temperaturen hier für hiesige Verhältnisse nicht soo kalt, etwa -5 Grad....
Ich hab es jedenfalls nicht bereut, es war echt ein einzigartiges Erlebnis! (auch wenn ich es sicher noch mehr hätte genießen können, wenn ich nicht so benebelt gewesen wäre...)
Wir wurden am Anfang von Coaches in die Kunst des Schlittenhundefahrens eingewiesen. Pro Schlitten sind zwei Leute gefahren und es wurde abgewechselt, wer steuert und wer einfach nur vorne im Schlitten sitzt. Ich bin mit Luisa gefahren, außerdem waren noch dabei Nils und seine Schwester (mit Nils hatte ich ja schon zusammen bei Martina Weihanchten gefeiert), die auch beide einen eigenen Schlitten hatten. Wir haben also die Kommandos gelernt und wurden dann direkt ins kalte Wasser geschmissen und sind losgefahren. Unser Leithund hieß Willow, und dann ging es also los mit dem Kommando "Aller, Willow!! aller, aller aller!!"
Luisa ist zuerst gefahren, ich hab gesessen. Leider waren unsere Schlittenhunde allerdings mehr als übermotiviert, und obwohl Luisa mit vollem Gewicht auf der Bremse stand, hat das unsere Hunde nicht davon abgehalten loszubrechen. So hat es uns in der ersten Kurve also erstmal gegen einen Baum katapultiert...! Naja aber danach ging es eigentlich recht gut und wir haben keinen Unfall mehr gebaut :-). War nur witzig, dass wir solche Kraftpakete erwischt hatten, denn Nils mit seiner Schwester vor uns hatten genau das Gegenteil: deren Hunde haben so langsam gezogen, dass sie beinahe den Schlitten selbst schieben mussten.



Nach dem Schlittenhundefahren konnte ich mich auch noch nicht so ganz auskurieren, denn am nächsten Tag stand schon wieder etwas auf dem Programm: Amelie und Luisa hatten mir nämlich zum Geburtstag ein Konzertticket bei den Cowboys fringants geschenkt! ....Cowboys? im 21. Jahrhundert? in Kanada? ja wirklich, allerdings nicht im herkömmlichen Sinne. Bei den "Cowboys fringants" handelt es sich um eine sehr populäre Quebecer Band. Sie machen Musik im Stil Folk/ Rock gemischt mit nachdenklichen Texten - natürlich auf französisch (wobei man eher sagen muss quebecois, also das quebecer Französisch).
Die Texte handeln meist von gesellschaftskritischen Themen, dies allerdings mit einer ordentlichen Portion Ironie gemischt... Darunter setzen sie sich zum Beispiel gegen die Klimaerwärmung ein, für eine Quebecer Unabhängigkeit (ja, viele Quebecer träumen schon seit langem davon, ein eigenes Land und von Kanada unabhängig zu werden - was ich persönlich nicht verstehen kann, weil für mich Quebec trotzallem zu Kanada gehört), usw...
Die Cowboys sind hier ein echtes Massenphänomen: Jeder hört sie, jeder liebt sie. Und wenn ich sage jeder, dann meine ich jeden, angefangen von Teenagern und Jugendlichen, über junge Erwachsene, sowie Erwachsene in den 30ern, 40ern, 50ern und so weiter! So gemischt sah dann auch tatsächlich das Publikum auf ihrem Konzert aus!

Das Konzert selbst war dann echt super, einfach der Wahnsinn wie die Band live abgeht. Am herausragendsten würde ich die einzige Frau in der Gruppe bezeichen: einfach der Hammer wie sie mit ihrer Geige und abwechselnd mit dem Akkordeon spielt.

Unten noch eines der Videos der Cowboys Fringants. Es ist eines meiner Lieblingslieder von ihnen, aber recht traurig. Für alle die nicht französisch sprechen, es geht in dem Lied um den Klimawandel, eine Zeit in der Zukunft, in denen es keinen Schnee mehr gibt (für Quebec undenkbar!!!), und der letzte überlebende Mensch auf Erden auch kurz davor ist zu sterben...



Falls es euch gefallen hat, kann ich noch sehr "Entre deux taxis" und "Les etoiles Filants" empfehlen, diese beiden Lieder haben auch eine deutlich fröhlichere Grundstimmung ;-)

Aber genug über die Cowboys, und noch kurz was über quebecische Kultur. Am letzten Freitag war ich dann noch in einer "Cabane à sucre" (da ging es mir gesundheitlich dann auch endlich wieder gut). Die Cabane à sucre (= "Zuckerhütte") ist typisch für Quebec und hat normalerweise auch nur im Frühjahr geöffnet. Nämlich dann wenn der Ahornsirup hier geerntet wird! Die Cabane à sucre ist nämlich eine einzige Fressorgie, man bezahlt Eintritt und sitzt dann mehr oder weniger wie in einer Kneipe am Tisch und bekommt einen Gang nach dem anderen serviert. Alles natürlich mit Ahornsirup serviert! (wobei man diesen nicht zu allem essen muss, wenn man nicht will ;-)) Erst gab es als Vorspeise eine Suppe, dann die Haupspeise mit den verschiedensten Sachen wie quebecischer Tarte, Würstchen, Kartoffeln und jede Menge anderen Dingen. Und als Nachspeise gab es dann Crêpes und Ahornsirupkuchen.
Naja war schon ganz cool mal mitgemacht zu haben, wobei mich das Essen jetzt auch nicht soo sehr vom Hocker gehauen hat (was vielleicht auch daran liegt, dass ich als Vegetarier nicht von allem gegessen habe). Aber auch Steeve, ein Quebecer der neben mir saß meinte später, dass wir da wohl leider eine touristische Cabane à sucre erwischt hatten wo das Essen wohl nicht ganz so gut ist, wie in den kleineren, familiären...


So, damit wäre mein Update endlich geschafft, Glückwunsch an diejenigen die bis zum Schluss dabei geblieben sind ;-)

Bei mir geht es jetzt erstmal so weiter, dass ich hier den letzten Monat an der Université Laval genießen werde, aber wie es danach weiter geht weiß ich noch nicht ganz genau. Ab 1. Mai muss ich auf jedenfall aus meinem Wohnheimzmmer raus. Ich bin gerade mitten auf Jobsuche hier in Kanada und werde wohl noch ein bisschen hier bleiben und arbeiten. Wahrscheinlich fliege ich dazu wohl nach Vancouver und suche mir einen Job in den Rocky Mountains :-) ...aber mal sehen, ich freu mich jedenfalls schon drauf!

Achja, und der Frühling lässt sich selbst in Québec langsam blicken, wir hatten schon Temperaturen bis zu 10 oder 12 Grad und der Schnee schmilzt langsam dahin... der Sommer kann also kommen!

Eva