Dienstag, 30. Juni 2009

Über die Rocky Mountains fliegen...

Es ist mal wieder Zeit für ein Update geworden. Eigentlich bin ich ja meistens nur am arbeiten, aber trotzdem ist wieder sehr viel passiert hier.

An einem meiner freien Wochenenden war ich wieder mit ein paar Icefieldleuten zusammen in Banff campen. Das Wetter war super und so haben wir eigentlich die meiste Zeit nur die ungewohnte Hitze genossen.
Außerderm haben wir noch einen "kleinen" Abstecher ins etwa 1 Stunde entfernte Calagry gemacht, da unsere Fahrerin Marianne dort Schuhe umtauschen musste. So habe ich Calgary aber auch eigentlich gar nicht richtig gesehen, sondern vor allem nur Einkaufsläden... Aber mir wurde gesagt dass die Stadt auch nicht so sehenswet sein soll... War aber ne nette Abwechslung wieder ein Stück in die normale "Zivilisation" zu kommen.

Am 7. Juni dann hat es hier am Eisfeld heftig geschneit... Ja hier haben wir zwar hin und wieder ein paar sommerliche Tage, aber Schnee im Hochsommer ist trotzdem nichts ungewöhnliches. So kam es also, dass ich mitten im Juni hier einen kleinen Schneemann gebaut habe.

An einem meiner darauffolgenden Wochenenden haben wir dann einen Ausflug nach Edmonton gemacht. Edmonton ist hier etwa 5 Std mit dem Auto entfernt - für kanadische Verhältnisse ein Katzensprung. Dort haben wir allerdings nicht die Stadt besichtigt, sondern sind zur West Edmonton Mall gefahren: Kanadas größte Einkaufsmall. Die Mall beinhaltet außer den üblichen Geschäften auch einen Wasserrutschenpark und einen Achterbahnpark (im Inneren!), was ich mir beides natürlich nicht entgehenlassen konnte.
Außerdem habe ich mir in der Mall eine ziemlich guten neuen Fotoapparat, eine Spiegelreflexkamera von Nikon gekauft. Ich glaube ich habe es mit dem Preis ganz gut getroffen, und jetzt steht noch besseren Bildern von den Rockies nichts mehr im Wege!


Vor ein paar Tagen war hier "Trudy the Treelady" im Camp zu Gast. Sie hat für alle Interessierte nach Feierabend eine kleine Tour ums Camp geführt, wo sie uns über ein paar sehr alte Bäume hier aufgeklärt hat. Das Thema hört sich zwar nicht gerade spannend an, aber im Endeffekt war der Vortrag doch sehr interessant. Sie hat uns gezeigt, wie man durch die Abnormalität eines Baumes, festgestellt hat, dass der Gletscher im Jahr 1844 hier am weitesten ausgeufert ist - bis zu einer Stelle wo heute schon Wald gewachsen ist. Und dann hat sie uns allen auch das Werkzeug gegeben, um selbst das Alter einiger Bäume zu bestimmen. Hierzu gab sie uns wir eine Art Bohrstange, mit der wir ein klitzekleines Loch in die Mitte des Baumstammes bohren mussten, um dann einen Holzstab herauszuziehen, auf dem die Altersringe verzeichnet sind.

Am Donnerstag war im Camp groß Party angesagt. Das ganze Camp ist mit einem Bus zu unseren halbstündig entfernten Nachbarn gefahren, wo wir alle zusammen im Pub gefeiert haben. Unsere hauseigene Band vom Icefield hat für Livemusik gesorgt, und alles in allem ein sehr lustiger Abend!

Am Freitag dann der Höhepunkt der letzten Wochen: Ich hatte wieder einen freien Tag und bin zusammen mit dem Mechaniker Mike zu einem Helikopterstützunkt hier in den Rockies gefahren. Als Eisfield Staffmitglieder können wir kostenlos ihre Helikoptertouren mitmachen: eine Tour kostet normalerweise 200-400 Dollar! Und da es zwei 20-minuten Flüge hintereinander gab, wo zwei Plätze frei waren, hatten Mike und ich sogar das Glück gleich zwei Touren mitmachen zu dürfen!. Einfach atemberaubend, mit dem Helikopter über die Rockies zu fliegen, direkt neben Berggipfeln und Gletschern zu schweben und die vielen vielen Bergspitzen in der Ferne zu sehen. Unsere zweite Tour hat dann sogar noch einen einstündigen Zwischenstopp mitten in der Wildnis beinhaltet, wo man sonst nur zu Fuß durch eine Mehrtageswanderung hinkommt. Dort haben wir eine Kurzwanderung zu einem Wasserfall gemacht und das indische Paar, dass mit uns geflogen ist, hatte vorher für Champagner gezahlt; da aber nur die Frau getrunken hat, haben sie uns das andere Glas geschenkt, so dass wir irgendwo mitten in den Rockies neben dem Helikopter Champagner getrunken haben. Insgesamt also unglaublich was für ein Glück wir an diesem Tag hatten! Ich kann es immer noch nicht fassen dass wir die Helikoptertouren umsonst machen dürfen: Das was ich und Mike an dem Tag geflogen sind, hätte für normale Touristen insgesamt 1000 Dollar gekostet. Und wir sind mit 20 Dollar Trinkgeld für den Piloten davongekommen...

Happy Canada-Day an alle schonmal im Vorraus!

Eva

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