Dienstag, 20. Januar 2009

Winterspaß bei minus 30°C

Bonsoir,

letzte Woche hat die zweite session, also das zweite Semester hier angefangen, das bedeutet also für mich der Ernst des Lebens wieder angefängt und die schöne Weihnachtsferienzeit nun um ist (najaaa theoretisch jedenfalls ;-))... Dennoch will ich euch natürlich nicht vorenthalten was ich sonst noch so die letzten Wochen in meinen Ferien so gemacht habe...

Zum einen war ich hier endlich Ski fahren, oder besser gesagt snowboarden!! Da mir meine Familie, als sie mich hier im Oktober besucht hatte, mein Snowboard aus Deutschland mitgebracht hat, bin ich jetzt also quasi gezwungen das auszunutzen und jede Chance zum Skifahren zu nutzen. Wir haben uns also mit ein paar anderen ausländischen Studierenden zu fünft ein Auto gemietet und sind in ein kleines Skigebiet hier ganz in der Nähe gefahren. Meine Snowboardfähigkeiten waren nach zwei Jahren ohne Brett zum Glück doch noch nicht ganz so eingerostet wie ich befürchtet hatte und so stand dem Pistenspaß nichts im Wege!!

Außerdem war ich an einem anderen Tag mit ein paar anderen Leuten im "Parc Valcartier". Das ist eine Art Winter-Freizeitpark, wo man jede Menge Spaß haben kann! Der Park besteht ähnlich wie beim Skifahren aus ganz vielen verschiedenen Abfahrtpisten, die natürlich alle gut verschneit sind. Beim Reinkommen nimmt man sich einen großen Reifen und lässt sich dann von einem der vielen Lifte den Berg hochziehen und oben angekommen kann man sich eine der unzähligen Abfahrtspisten zum runterbrettern aussuchen. Man kann alleine in seinem Reifen fahren, oder sich mit mehreren Reifen verbinden und in Gruppen runterfahren - so haben wir das meist gemacht, da wir zu viert waren, sind wir auch zu viert runtergefahren. Das ganze ist also ähnlich wie Schlittenfahren, nur viel besser! :-)


Ansonsten war ich mittlerweile nochmal an den "Chutes Montmorency", den Wasserfällen Montmorency. Vielleicht erinnert ihr euch noch, im Sommer als ich hier ankam, war das eine der ersten Sehenswürdigkeiten die ich mir hier angeschaut hatte (Der Bilderlink, der zu meinem Fotoalbum führt zeigt sie noch). Jedenfalls heißt es, die Wasserfälle frieren im Winter vollkommen zu, daher bin ich nochmal hin um sie mir anzsehen. Leider waren sie noch nicht ganz zu gefroren aber sie waren dennoch schön anzusehen, wie ihr bei meinen Bildern sehen könnt. Im Februar will ich dann nochmal hinfahren, wenn wirklich alles zugefroren ist.

Gestern war ich dann noch mit zwei anderen Deutschen und drei Quebecern bei einer Weltmeisterschaft des Schlittenhunderennens. Wir sind leider etwas spät angekommen, daher haben wir nur noch die letzten Schlitten die ins Ziel gefahren sind, gesehen. Insgesamt war es auch weniger spektakulär als ich vorher dachte und nachdem wir eine Weile draußen bei eiskalten Temperaturen nur rumgestanden sind, ist uns wirklich kalt geworden und wir haben uns zum aufärmen in ein Indianertipi gesetzt. Da war es schön warm drin, und der Mann dem es gehörte, hat uns ein paar Indianergeschichten erzählt :-)
Danach sind wir noch draußen ein wenig "Raquette" laufen gegangen. Also wir sind mit Schneeschuhen im Tiefschnee rumgelaufen. Für mich war es das erste mal mit diesen Schuhen in dem tiefen Schnee von etwa momentan einem Meter... Auch wenn man hin und wieder mit einem Bein einsackt und dadurch hinfällt, macht es dennoch einen Heidenspaß!! Leider war es nur schon so spät, dass es dunkel geworden ist als wir angefangen haben und so konnten wir das nur etwa eine halbe Stunde machen...

Als wir dann heimfahren wollten, dann die böse Überraschung: Die Straße, auf der wir den etwa 1 1/2 Stündigen Rückweg hätten zurücklegen müssen, war gesperrt. Den ganzen Tag über hatte es einen heftigen Wind gegeben, der den ganzen Pulverschnee stark verweht hat ( -> diese Wetterverhältnisse nennt man hier "Poudrerie"). Daher war die Straße unpassierbar geworden und wir konnten nicht heimfahren... Zum Glück haben aber Tante und Großmutter von einem der Quebecer mit dem wir unterwegs waren direkt in der Nähe gewohnt, so dass wir kurzerhand dort übernachten konnten!! Auch hier muss ich wieder die Quebecer Gastfreundschaft loben: Sie haben uns wirklich nett aufgenommen und hatten kein Problem damit, uns 6 kurzfristig über Nacht aufzunehmen! Und heute morgen konnten wir dann beruhigt und mit freier Straße wieder heimfahren.

So, das war es mal wieder von meinen kleinen Abenteuern in Quebec. Die Temperaturen halten sich hier gerade übrigens wieder in Grenzen und wir haben momentan nur -10 Grad draußen. Das "nur" meine ich dabei vollkommen ernst, wir hatten die letzte Woche nämlich eine Kältewelle, wo wir meist etwa -30 Grad hatten, nachts sogar -40. Dagegen erscheinen einen -10 Grad wie Sommer!
Ach und eines noch: Ich habe mittlerweile das Gefühl mein Französisch hat sich echt gut verbessert. Das habe ich jetzt vorallem gemerkt, als die Unikurse des neuen Semesters angefangen haben. Während ich Anfang des letzten Semesters noch kaum verstanden hatte, was die Dozenten zum Beginn der Kurse gesagt hatten, habe ich dieses mal zu Kursbeginn alles ziemlich gut verstanden!

Bonne nuit nach Deutschland,
Eva

3 Kommentare:

ladysahne hat gesagt…

Hey Evchen!
Das klingt echt aufregend, was du so erlebst! Wobei, dass sich minus 10 Grad "wie Sommer anfuehlen", damit kann ich mich nicht anfreunden und glaube dir kein Wort! Zur Zeit finde ich 25 Grad schon ein bisschen zu kalt, aber Nicaragua hat eine Jahresdurchschnittstemperatur von 30 Grad anscheinend! Perfecto fuer mich, hehe.
Dann druecke ich dir mal die Daumen fuer das folgende Trimester!
Schon Plaene fuer das Danach gemacht?

blub.blub.blub.

Simone hat gesagt…

Man -40 Grad, das ist ja tödlich. Ich freue mich schon auf die angekündigten +15 am Freitag in Madrid :) Wann genau kommst du eigentlich wieder zurück nach Deutschland oder ist das noch offen? ;)

Studdy hat gesagt…

Hey Evchen!
Alles klar?
War so cool letztens, unsere kleine Skype Session...:-)
Schön! Skifahren würd' ich auch echt gerne bald! Waren die Pisten gut da, wo du warst? Mit wem biste skifahren gegangen?
Das ist ja super, dass du das Gefühl hast, dich sprachlich verbessert zu haben. Toutes mes félicitations!
Siehste...ich hab' dir gesagt...das dauert seine Zeit, und irgendwann macht's "Klick", und du merkst auch einmal, dass das mit dem Sprechen läuft.
Du, ich muss jetzt mal los, Simon aus Mannheim kommt gleich am Bahnhof an. Er kommt mich für ein paar Tage hier besuchen.
Bon weekend, y bonne chance pour le deuxième trimestre!
David.